Die funktionell einwandfreie Harnabteilung nach Nierentransplantation ist eine wichtige Voraussetzung für die stabile Transplantatfunktion. Neben immunologischen, infektiösen und vaskulären Problemen stellen die urologischen Komplikationen eine große Gefahr für die Transplantatfunktion dar. Es wurden die Daten von 794 nierentransplantierten Patienten, die in der Zeit von 1983 bis 1997 im NTZ Halle transplantieren wurden, auf urologische Komplikationen (Urinfisteln, Ureterstenosen) retrospektiv analysiert. Untersucht wurden unter anderem die Einfluss bestimmte Faktoren wie das Alter der Patienten, Grunderkrankungen, Länge der kalten Ischämiezeit, Erst- oder Folgetransplantationen und HLA-Kompatibilität auf die Rate urologischer Komplikationen. Weitere Informationen wie die Lokalisation der Komplikationen, zeitliches Auftreten der Komplikationen, Diagnostik und Therapien der urologischen Komplikationen wurden erfasst. Urologische Komplikationen fanden sich bei 91 Patienten (11,5%). Es handelte sich um 63 Urinfisteln und 28 Ureterstenosen. Insgesamt zeigt der Inzidenz urologischer Komplikationen im Beobachtungszeitraum keine wesentliche Änderung.
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