Um eine frühzeitige Beurteilung der Entwicklungsschritte klonierter Embryonen zu ermöglichen, wurde in dieser Arbeit im Modellorganismus Kaninchen die biochemische Differenzierung und zytoplasmatische Verteilung von Mitochondrien während der frühen embryonalen Entwicklung untersucht. Von besonderem Interesse war die frühe Entwicklung von durch Kerntransfer (sog. reproduktive Klonierung) erzeugten Embryonen. Natürlich gezeugte, im Muttertier oder in vitro weiterentwickelte Embryonen wurden mit Embryonen verglichen, die mit Spenderkernen aus fetalen Fibroblasten, Blastomeren oder adulten Cumuluszellen erzeugt worden waren. Als Parameter für die biochemische Differenzierung der Mitochondrien wurden 3 monoklonale Antikörper eingesetzt: Der gegen ein keimzellspezifisches mitochondriales Epitop gerichtete Antikörper PG2 und die gegen konstitutionelle mitochondriale Epitope in allen Körperzellen gerichteten Antikörper MTC02 oder CoxIV. Nach immunhistochemischen Doppelfärbungen an whole-mount-Präparaten wurden Reaktionsintensität, Reaktionsverteilung und das subzelluläre Reaktionsmuster der Antikörper fluoreszenzmikroskopisch verglichen. Zwischen dem 4- und 16- Stadium - gleichzeitig mit dem Zeitpunkt des Wechsels von maternaler zu selbständiger zygotischer Transkriptionsaktivität (maternal-to-zygotic-transition = MZT) im Kaninchen - fiel im Vergleich zum granulären subzellulären MTC02-Reaktionsmuster ein überwiegend diffuses PG2-Reaktionsmuster auf, das im Gegensatz zu einem in anderen Stadien granulären PG2-Reaktionsmuster stand. Klonierte Embryonen zeigten in frühen Stadien mit allen 3 Antikörpern im Wesentlichen schwächere, inhomogenere und diffusere Reaktionsmuster als normale Embryonen, und erst ab dem Morulastadium ähnliche Reaktionsmuster wie bei normalen Embryonen.
|