Die Selektine spielen bei Entzündungsprozessen eine bedeutende Rolle. Zur Untersuchung der Rezeptor-Liganden-Wechselwirkungen wurde die Chorioallantoismembran (CAM) des Hühnerembryos als in-vivo Modell verwendet. Nach vielen Modifizierungen der ursprünglichen Technik wurden ausreichend hohe Überlebensraten der Embryonen erzielt und eine neue Injektionstechnik entwickelt. Es wurden FITC-Partikel (Fluoreszierende Carboxylierte Mikropartikel), CHO-Zellen (Chinesische Hamsteovar-zellen), CHOE-Zellen ( + E-Selektin), U937-Zellen, mit P-Selektin beschichtete FITC-Partikel sowie hühnereigene Leukozyten injiziert und deren intravasales Verhalten kinematografisch verfolgt. CHO- / CHOE- und U937-Zellen eigneten sich aufgrund der starken Adhärenz der Zellen nicht für differenzierte Geschwindigkeitsbestimmungen. Es konnte gezeigt werden, daß sich die mit P-Selektin beschichteten FITC-Partikel bereits ab dem 7. Entwicklungstag signifikant langsamer bewegten als die Kontrollpartikel. Adulte Hühnerleukozyten ähnelten in ihrem intravasalen Verhalten den FITC-Partikeln und sind für in-vivo Untersuchungen gleichfalls gut geeignet. Der erstellte Fotoatlas gibt eine Übersicht über die Entwicklungsstadien der Embryonen und ordnet jedem Stadium von Hamburger-Hamilton die zugehörige CAM bei der Kultivierung in der "Spiegeleikultur" zu.
|