Pflanzen, die in der Lage sind, auf schwermetallhaltigen Böden zu wachsen, enthalten ungewöhnlich hohe Mengen an Silizium. Einige Befunde sprechen dafür, dass Silizium eine Funktion bei der Schwermetallentgiftung hat. Anhand von Zellkulturen (Silene cucubalus, Silene jenisseensis) und Hydrokulturen (Arabidopsis thaliana, Arabidopsis halleri) wurden mögliche Zusammenhänge zwischen Schwermetalltoleranz, Si-Aufnahme und Si-Speicherung herausgearbeitet. Auf die Toleranz gegenüber Cu in Silene jenisseensis und Arabidopsis halleri scheint Si keinen Einfluss zu besitzen. Sensitive und tolerante Pflanzen zeigen in Gegenwart erhöhter Si-Vorkommen keine Unterschiede. An der Toleranz gegenüber Zn in Silene jenisseensis und Arabidopsis halleri könnte Si zumindest zum Teil beteiligt sein. Dabei wird ein Teil des in den Wurzeln aufgenommenen Zinks vermutlich als Zn-Silikat festgelegt. Im Spross bleibt ein Teil des transportierten Zinks extrazellulär. Ein Teil des in die Zelle aufgenommenen Zinks wird als Zn-Silikate festgelegt. Hauptspeicherort des Zinks ist die Vakuole. Dabei könnte Zn, neben dem Transport über den Tonoplasten, auch direkt über endocytotische Vesikel in die Vakuole gelangen. An der endgültigen Speicherung von Zn ist Si nicht beteiligt. Si trägt vermutlich durch die Bildung von Zn-Silikat, das als vorübergehender Puffer wirkt, dazu bei, dass toxische Schwermetallionen in sensiblen Kompartimenten verhindert werden. Die Bedeutung von organischen Säuren und phenolischen Verbindungen bei der Schwermetalltoleranz wird diskutiert. Die gezeigten Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass in Silene jenisseensis und Arabidopsis halleri verschiedene Mechanismen für die Toleranz gegenüber unterschiedlichen Metallen verantwortlich sind. Dabei scheint Si zum Teil involviert zu sein.
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