In Auswertung der Daten der multizentrischen Qualitätssicherungsstudie Schilddrüsenchirurgie der "Ostdeutschen Arbeitsgruppe für Leistungserfassung und Qualitätssicherung in der Chirurgie e.V." des Jahres 1998 wurde der Einfluß des intraoperativen Neuromonitoring des Nervus recurrens untersucht. Dabei wurden die Einriffe bei benigner Struma mit hyperthyreoter Indikation betrachtet, was 5029 nerves at risk bei der Auswertung der postoperativen Recurrensparesen bzw. 2294 beidseitige Resektionen bei der Analyse des Hypoparathyreoidismus betraf. Durch den zusätzlichen Einsatz der neuen transligamentären Methode des Neuromonitoring bei der Darstellung des Nerven konnte die Rate der permanenten Recurrensparese von 1,4 % auf 0,6 % bezogen auf nerves at risk gesenkt werden. In der multivariaten Analyse ist diese Risikominderung jedoch nicht mehr signifikant. Die 10 Fälle mit einer frühpostoperativen beidseitigen Recurrensparese wurden sämtlich ohne Einsatz des Neuromonitoring operiert. Die Rate des permanenten Hypoparathyreoidismus ist bei zusätzlicher Anwendung des Neuromonitoring bei der Darstellung des Nervus recurrens mit 1,7 % zu 3,0 % bezogen auf die Patientenanzahl geringer (keine Signifikanz). Das Neuromonitoring zeigt bei Eingriffen wegen einer hyperthyreoten benignen Struma einen positiven Einfluß auf die untersuchten Komplikationsraten und ist besonders bei erschwerter Präparation und zur Vermeidung der doppelseitigen Recurrensparese zu empfehlen.
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