Die Rolle von Salicylat und Octadecanoiden für die Pathogenabwehr der Kartoffel wurde durch transgene Ansätze untersucht. Kartoffelpflanzen, die aufgrund der Expression eines Salicylathydroxylase-Gens keine Salicylsäure akkumulieren können, erlaubten nach Infektion mit Phytophthora infestans, dem Erreger der Kraut- und Knollenfäule, ein signifikant verstärktes Wachstum des Oomyceten. Die erhöhte Suszeptibilität korrelierte mit einer reduzierten Kallosebildung und einer geringeren frühen Expression von Abwehrgenen. Die Menge an Jasmonat wurde durch Expression von RNA-Interferenzkonstrukten gegen das Gen für das Jasmonatbiosynthese-Enzym 12-Oxophytodiensäure-Reduktase (OPR3) in transgenen Kartoffelpflanzen verringert. OPR3-RNAi-Pflanzen, die nach Verwundung nur noch stark reduzierte Mengen an Jasmonat bildeten, zeigten nach Infektion mit P. infestans ein erhöhtes Wachstum des Pathogens. Diese Ergebnisse lassen auf eine Rolle von Salicylat und Jasmonat für die basale Abwehr der Kartoffel gegen P. infestans schließen. Der Oligpopeptid-Elicitor Pep-13 induziert in Kartoffel Abwehrreaktionen, wie den "oxidative burst", die Akkumulation von Salicylat und Jasmonat, Abwehrgenexpression und hypersensitiven Zelltod. Die Untersuchung der Pep-13-induzierten Reaktionen in den transgenen Pflanzen zeigte eine Abhängigkeit von sowohl Salicylat als auch Jasmonat. Dabei ist die Salicylatakkumulation für alle untersuchten Abwehrreaktionen notwendig, während Jasmonat in der Signaltransduktionskette unterhalb von Salicylat liegt. Im Gegensatz zu Arabidopsis thaliana, wo für Stressantworten ein negativer "Crosstalk" zwischen Salicylat und Jasmonat gezeigt wurde, wirken diese beiden Substanzen bei der Pep-13-vermittelten Signaltransduktion in Kartoffel in der gleichen Signalkette.
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