Um die Eignung von 2,4-Dimethylpenta-1,3-dienyl-Komplexen der Metalle der Seltenen Erden als Prä-Katalysatoren für die stereospezifische Butadienpolymerisation weiter zu untersuchen, wurden vom Neodym, Lanthan und Yttrium eine größere Anzahl neuer Komplexe dargestellt, strukturell eingehend charakterisiert und in Auswahl mit Aluminiumtrialkylen, Alumoxanen und Aluminiumalkylbromiden als Co-Katalysator auf ihre katalytischen Eigenschaften untersucht. Unter Standardbedingungen, d.h. in Toluol bei einer Lanthanoid-Konzentration von 2-10 · 10-4 mol/l, einer 1,3-Butadienkonzentration von 2 mol/l und 50 °C, sind die Komplexe gegenüber 1,3-Butadien katalytisch inaktiv. Für die infolge der koordinativen Absättigung der Komplexe erforderliche Aktivierung wurden die Aluminiumtrialkyle AlMe3, AlEt3 und Al(i-Bu)3, die Alumoxane Methylalumoxan (MAO), Hexaisobutylalumoxan (HiBAO) und das durch Al(i-Bu)3-Zusatz modifizierte Methylalumoxan (MMAO) sowie Diethylaluminiumbromid eingesetzt. Als eigentlicher Komplexkatalysator wird die Bildung eines löslichen Mono(2,4-dimethylpenta-1,3-dienyl)neodym(III)-dianion-Komplexes angenommen, der durch 1,3-Butadieneinschub in die Pentadienyl-neodym(III)-Gruppierung die Katalyse des Kettenwachstums initiiert. Mit den durchgeführten Untersuchungen wurde das Wissen zur Chemie der (2,4-Dimethylpenta-1,3-dienyl)lanthanoid(III)-Komplexe wesentlich erweitert und die besondere Eignung der Neodym-Komplexe zur Gewinnung hoch aktiver Katalysatoren für die 1,4-cis-Polymerisation des 1,3-Butadiens nachgewiesen.
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