Die Alkaloide des Benzylisochinolintyps kommen in ungefähr 2500 Strukturen vor. Zu ihnen gehören viele physiologisch aktive Substanzen. Innerhalb dieser Gruppe von Alkaloiden ist Morphin der pharmazeutisch wichtigste Vertreter. Es wird immer noch aus dem Schlafmohn Papaver somniferum gewonnen. Schlafmohn produziert, ausgehend vom L-Tyrosin, mehr als 80 verschiedene Alkaloide. Ein Schritt innerhalb der Biosynthese vom L-Tyrosin zum Morphin ist die Azetylierung des Salutaridinols durch die Salutaridin-7-O-Azetyltransferase (SalAT) mit anschließender Deazetylierung unter Bildung des pentazyklischen Morphinan Ringsystems des Thebains. SalAT wurde zuerst, ausgehend von einer Aminosäureteilsequenz des aus Zellsuspensionskulturen von Papaver somniferum, gereinigten nativen Proteins, als Volllänge cDNA Klon isoliert (Grothe et al., 2001). SalAT katalysiert die Umsetzung des Phenanthrenalkaloides Salutaridinol zum Salutaridinolazetat, die direkte Vorstufe des Thebains innerhalb der Morphinbiosynthese. Da Salutaridinolazetat schnell nicht-enzymatisch zerfällt, konnte bisher nicht geklärt werden, ob die Thebainbildung enzymatisch oder nicht-enzymatisch erfolgt. Es gab einige Hinweise darauf, das die Eliminierung ein enzymatischer Prozess ist. Wegen Instabilität des Azetates wurde die "Thebainsynthase" als physisch mit der Salutaridin-7-O-Acetyltransferase verbunden aufgefasst. Aufbauend auf dieser Hypothese wurde ein Yeast-two-hybrid System zur Isolierung einer für die putative Thebainsynthase kodierenden cDNA genutzt. Yeast-two-hybrid Assays zur Isolierung von SalAT interagierenden Proteinen ergaben eine relativ hohe Anzahl von cDNAs als Kandidaten für die Thebainsynthase. Basierend auf unserer biologischen Datenanalyse schlussfolgern wir, dass die Thebainbildung im Schlafmohn eher ein nicht-enzymatischer denn ezymatischer Schritt ist, höchst wahrscheinlich wird sie vom Major Latex Protein (MLP146) beeinflusst.
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