Vom 1.1.1990 bis zum 31.12.1993 wurden in der Abteilung (später Klinik) für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 40 Patienten mit insgesamt 63 Frakturen an der Brust- und Lendenwirbelsäule behandelt. 34 der 40 Patienten konnten über einen Nachuntersuchungszeitraum von 45 Monaten (Ø 3,7 Jahre) ausgewertet werden. Hauptursache der Verletzungen waren Unfälle im Straßenverkehr(n=15) Die häufigsten Frakturlokalisationen im Patientenkollektiv betrafen LWK 1 (n=14) sowie die mittlere BWS (BWK 5 n=5/BWK 6 n=5). 16 Verletzte wurden funktionell, 24 Patienten konservativ nach Magnus oder Böhler behandelt. Funktionell wurden vorrangig junge kooperative Verletzte mit Frakturformen A1-A3 der BWS(n=8) sowie A1-A2 Frakturen der LWS(n=8), vereinzelt(n=2) auch A3 Frakturen der LWS therapiert. Die konservative Behandlung wurde hauptsächlich bei A1 Frakturen(n=13), bei komplexen Frakturen des Typs A2-3(n=9) sowie vom B-Typ bei 3 Verletzten angewandt. Sowohl unter konservativer Therapie noch unter funktioneller Behandlung konnte ein Nachsintern der Frakturen nicht verhindert werden. Eine Korrelation der subjektiven Beschwerden mit dem Ausmaß der Wirbeldeformation konnte in Übereinstimmung mit der Literatur nicht festgestellt werden. Die Anwendung des Korsetts hat offenbar keinen Einfluss auf die Nachsinterung. Unsere Ergebnisse bei funktioneller und konservativer Wirbelbruchtherapie waren insgesamt bei 62% "sehr gut" und "gut" und stellen damit ein dem Literaturangaben vergleichbares gutes Resultat dar. Auch die temporär instabilen Verletzungen vom A2-A3 Typ waren bei 9 Patienten unseres Nachuntersuchungskollektives mit mäßigem Erfolg konservativ therapierbar. Die Behandlungsergebnisse aller 3 Patienten mit B-Verletzungen unter konservativer Therapie waren schlecht.
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