Hintergrund: In der Erstlinienbehandlung der fortgeschrittenen Stadien IIIB und IV des NSCLC ist eine platinhaltige Kombination mit einer Substanz der dritten Generation therapeutischer Standard. Für die Second-line Situation gilt die Behandlung mit Docetaxel als Referenztherapie. Aufgrund der palliativen Zielstellung der Therapie haben Verträglichkeit und Lebensqualität neben der Wirksamkeit einen hohen Stellenwert. Zielstellung: Ziel der vorliegenden Arbeit bestand in einer Verbesserung der Wirksamkeit und/ oder Verträglichkeit etablierter Chemotherapieregime in der Behandlung des NSCLC durch Modifikation von Applikationsrhythmen. Methodik: In der First-line Therapie wurden die häufig angewandten Kombinationen Paclitaxel/Carboplatin bzw. Gemcitabine/Carboplatin und Second-line die Monotherapie mit Docetaxel in multizentrischen randomisierten klinischen Studien untersucht, wobei jeweils eine modifizierte Applikation gegen den Standard verglichen wurde. Ergebnisse: In einer Phase-III-Studie mit Paclitaxel/Carboplatin konnten mit einer wöchentlichen Applikation gegenüber dem 3-wöchentlichen Standard bei vergleichbarem Ansprechen und Überleben eine signifikante Reduktion von Thrombozytopenie, Schmerz und Neurotoxizität erreicht werden. In einer Phase-II-Studie mit der Kombination Gemcitabine/Carboplatin wurde durch Splittung der Carboplatindosis auf die Tage 1 und 8 gegenüber der Standardapplikation der Gesamtdosis am Tag 1 bei unveränderter Gemcitabinegabe ohne Wirksamkeitsverlust eine signifikante Reduktion der Thrombozytopenierate bei ansonsten vergleichbarem Toxizitätsprofil erreicht. In der Second-line Therapie konnte durch die wöchentliche Applikation von Docetaxel gegenüber dem 3-wöchentlichen Standard eine signifikante Reduktion von hämatologischer Toxizität und Alopezie bei im Trend günstigerer Wirksamkeit in Bezug auf das Überleben gefunden werden. Schlussfolgerung: Der therapeutische Index einer Chemotherapie kann durch Modifikation der Applikationsrhythmen bei gleicher Wirksamkeit zugunsten einer besseren Verträglichkeit beeinflusst werden. Für Patienten in der palliativen Behandlungssituation ist damit ein relevanter Vorteil gegeben.
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