Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse anthropogener Umweltschadstoffe, den PPCPs (engl. pharmaceuticals and personal care products, Arzneimittel und Körperpflegeprodukte), aus wässrigen Proben. Hierbei kommen lösemittelreduzierte Probenvorbereitungstechniken zum Einsatz, die in der "Green Chemistry" zunehmend herkömmliche, weniger umweltfreundliche Methoden ersetzen könnten. Im Rahmen der Dissertation wurden 21 PPCPs verschiedenster Stoffklassen betrachtet, die in ihren chemischen Eigenschaften stark variieren. Es wurden Lipidsenker, Antiphlogistika, β-Blocker, ein Antiepileptikum, ein synthetisches Östrogen, synthetische Moschus-duftstoffe und Schadstoffe industrieller Herkunft untersucht.Der erste Teil der Arbeit beschreibt die Entwicklung zweier Verfahren zur schnellen und kostengünstigen, vor allem aber umweltbewussten, da lösemittelreduzierten Aufkonzentration der Zielanalyten zur späteren Detektion in Kopplung mit der LC-MS/MS: eine online-SPE-HPLC-MS/MS und eine miniaturisierte membranunter-stützte Extraktion (Mini-MASE, engl. membrane assisted solvent extraction) gekoppelt an die LC-MS/MS. Zur Abschätzung der Leistungsfähigkeit der neuen Probenvor-bereitungstechniken wurde eine Vergleichsmethode basierend auf der herkömmlichen Verfahrensweise mit SPE und anschließender GC-MS bzw. Derivatisierung und GC-MS erarbeitet. Die drei Methoden ermöglichen die Detektion der Zielanalyten im relevanten unteren ng/L-Bereich. Durch die Analyse von unterschiedlichen Wasser-proben konnte die Anwendbarkeit der neuen Techniken bestätigt werden. Ein ubiquitäres Auftreten des Antiepileptikums Carbamazepin wurde beobachtet.Der zweite Teil der Arbeit zeigt verschiedene Möglichkeiten, biologische und chemische Abbauprozesse in der Natur und der Klärwerkspassage zu simulieren. Es konnten exemplarisch mehrere Metabolite der Arzneimittel Carbamazepin, Clarithro-mycin und Metoprolol massenspektrometrisch identifiziert werden.
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