In den Weideperioden der Jahre 2004 und 2005 wurden acht Untersuchungen mit Rindern durchgeführt. Ausgehend von zwei verschiedenen Versuchsansätzen sollten Fragen zur Futteraufnahme und Futterselektion von Rindern auf der Weide sowie der Eignung und Genauigkeit der verwendeten Methode auf der Basis von n-Alkanen geklärt werden. N-Alkane als Bestandteile der pflanzlichen Wachsschicht der Futterpflanzen wurden als interne Marker verwendet. Daneben übernahmen, über einen Pansenbolus zugeführte n-Alkane, die Funktion eines externen Markers.Es wurden jeweils vier Untersuchungen zur Bestimmung der Verdaulichkeiten der Rohnährstoffe und der Wiederfindungen des Markers innerhalb von Bilanzversuchen sowie unter Weidebedingungen zur Schätzung der Futteraufnahme realisiert. Weiterhin wurden die Alkangehalte einzelner Pflanzenarten ermittelt und methodische Aspekte näher betrachtet. In den Futterproben wurden ungeradzahlige n-Alkane, vor allem im Bereich von 27 bis 33 C-Atomen in relevanten Konzentrationen nachgewiesen. Die ermittelten Wiederfindungen der ungeradzahligen n-Alkane lagen im Bereich von 63 bis 100 %. Es konnten in 2005 realistische Futteraufnahmehöhen im Bereich von 6,5 bis 13,5 kg T am Tag geschätzt werden. Die Untersuchung aus dem Jahr 2004 lieferte unrealistisch hohe Schätzwerte. Die Schätzung der botanischen Zusammensetzung des aufgenommenen Futters über einen Vergleich der Alkanmuster in Kot und Futter ergab große Differenzen zum tatsächlichen Bestand der Weideflächen. Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass sich n-Alkane als Marker zur Schätzung der Futteraufnahme eignen. Die Auswahl der jeweiligen Markeralkane sollte sich an der Höhe der Konzentrationen im Futter und den gemessenen, futterspezifischen Wiederfindungen orientieren. Als Marker zur Schätzung der botanischen Zusammensetzung des aufgenommenen Weidefutters sowie der Verdaulichkeiten der Rohnährstoffe scheinen n-Alkane unter den gegebenen Bedingungen nicht geeignet zu sein.
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