In dieser Arbeit wurde die zellbiologische Rolle von NEP/CD10 beim exokrinen Pankreaskarzinom untersucht. Als Modelle wurden für diese Studie verschiedene Pankreaskarzinomzelllinien, insbesondere die Zelllinie PANC-1, welche aus einem undifferenzierten Pankreaskarzinom gewonnen wurde, verwendet. Die folgenden zellbiologischen Parameter wurden (mit an die Bedingungen der Pankreaskarzinom-Zelllinien adaptierten Methoden) quantitativ und qualitativ erfasst: mRNA Expression (Realtime-PCR), Protein Expression (mittels Durchflusszytometrie), Enzymaktivität (enzymatisch), Zellproliferation (MTT-Test), Zellmotilität (Migrationstest mit Transwellkammern) und andere. Die folgenden Punkte beinhalten die wesentlichen Ergebnisse: Von allen untersuchten Pankreaskarzinomzelllinien zeigten nur die Zelllinien, welche nicht die Fähigkeit zur Metastasierung besitzen, die Expression von NEP/CD10. Durch die Methylierung mittels 5-aza-deoxy-2-cytidin konnte die Expression von NEP/CD10 in den untersuchten Pankreaskarzinomzellen nicht induziert werden. Reagenzien für die Azetylierung wie Butter- oder Valproinsäure konnten die Expression von NEP/CD10 in Pankreaskarzinomzellen, welche NEP/CD10 exprimieren, hoch regulieren. Auf der anderen Seite zeigte sich, dass die Expression von NEP/CD10 in Zelllinien, welche dieses Gen nicht exprimieren, nicht durch eine Azetylierung induziert werden konnte. Die aggressive Pankreaskarzinomzelllinie PANC-1, welche ein erhöhtes Proliferations- und Invasionspotential besitz, zeigte in vitro nach Transfektion mit dem Wildtyp von NEP/CD10, ein erniedrigtes Proliferations- und Invasionsverhalten. Andererseits veränderte sich die Proliferations- und Invasionsrate nicht, wenn diese mit einer Mutante des NEP/CD10 Gens transfiziert wurde. Aus den Daten lässt sich schließen, dass eine Überexpression von NEP/CD10 einen indirekten Einfluss auf die Signalkaskaden (up- und downstream) hat, welche für die Auslösung und Regulation der Proliferation und Motilität verantwortlich sind. Dabei könnte eine Überexpression von NEP/CD10 einen inhibierenden Einfluss in diesen Kaskaden durch den Abbau bioaktiver Peptide ausüben.
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