Die ERM-Familie, bestehend aus Ezrin, Radixin und Moesin, ist eine Gruppe von Proteinen, welche für die Verankerung des Aktinzytoskeletts an die Zellmembran und für Signaltransduktionen zuständig ist. Es zeigte sich in diversen Studien, dass eine erhöhte Ezrinexpression mit einer gesteigerten Metastasierungsrate bei verschieden Tumorarten einhergeht. Das Ziel dieser Arbeit war es, zu untersuchen, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen der Ezrinexpression beziehungsweise Moesinexpression und der Prognose hinsichtlich des progressfreien und gesamten Überlebens bei Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom. Die Grundlage dieser retrospektiven Studie bildeten die Tumorproben und die dazu gehörigen klinischen Daten von 108 Patientinnen, die an einem Ovarialkarzinom in den Jahren 1996 bis 2004 erkrankt waren. Die Tumoren wurden alle nach den aktuellen WHO-Richtlinien reklassifiziert und später representative Tumorareale mit Hilfe immunhistochemischer Methoden auf ihre Ezrin- beziehungsweise Moesinexpression untersucht. Bei 53 (49%) Patientinnen wurde eine Ezrinexpression und bei 52 (48%) Patientinnen wurde eine Moesinexpression festegstellt. Für beide Proteine stellte sich die univariate Überlebensanalyse für das Gesamtüberleben als signifikant heraus. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass keine Korrelationen zu klinisch-pathologischen Parametern bestehen, sodass eine Abhängigkeit zu anderen Parametern nicht darzustellen war. Allerdings war nur die Ezrinexpression auch in der multivariaten Analyse signifikant. Die Ergebnisse zeigen, dass Ezrin ein unabhängiger Prognosefaktor für das Ovarialkarzinom ist.
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