Die Regulationsmechanismen des mRNA-Stoffwechsels treten zunehmend in den Fokus der Erforschung menschlicher Tumore. AUF1 ist ein Protein, das den Abbau, die Lokalisation von mRNA und sogar die Transkription beeinflusst und somit eine direkte Rolle in der Genexpression der Zelle spielt. In dieser Arbeit wurde erstmals die AUF1-Isformenexpression in Schilddrüsenzellen untersucht. Mittels Westernblotanalysen wurden drei Tumorzelllinien (FTC-133, B-CPAP, 8505C), sowie Normal- (n=4), Struma- (n=10), Adenom- (n=10), FTC- (n=7), PTC- (n=13) und UTC-Gewebe (n=10) charakterisiert. Ergänzend wurden Gefrierschnitte von Normal-(n=1), Struma- (n=10), Adenom- (n=10), FTC- (n=10), PTC-(n=10) und UTCGeweben (n=10) immunhistochemisch gefärbt und ausgewertet. Wie beeinflussbar die Expression von AUF1 ist, sollten Stimulationsversuche an den drei Tumorzelllinien untersuchen. In allen untersuchten Proben ließ sich AUF1 mit seinen vier Isoformen nachweisen, wobei die Anteile der Isoformen p37 und p40 bei den Zelllinien immer stark vertreten waren und die Isoformen p42 und p45 in den Zelllinien FTC-133 und 8505C fast vernachlässigbar gering exprimiert wurden. Durch die verwendeten Stimulantien ließ sich keine bevorzugte Signaltransduktion entschlüsseln, eher war mit allen ein immer gleiches Bild der Überexpression für jede Zelllinie zu erkennen. Mit beiden Untersuchungsmethoden zeigte sich bei den Patientenproben ein klares Gefälle in der Gesamtexpression, hierbei wurde bei den Normalgeweben eine signifikante Erhöhung im Vergleich zu den malignen Entartungen festgestellt. Neben der Gesamtexpression zeigten sich deutliche Unterschiede in der Isoformenverteilung, bei der die Normalgewebe eine Mittelstellung zwischen den benignen und malignen Geweben einnehmen. Auch in der Proteinlokalisation zeigten sich Unterschiede zwischen den Entitäten, somit wurde das Verhältnis der Proteinmenge zwischen Kern und Cytosol mit steigender Malignität stetig kleiner. Die hier gezeigten Daten stellen die wichtige Rolle von AUF1 in der Schilddrüse klar heraus und die deutlichen Unterschiede in der Expression ermöglichen eine Verwendung als diagnostischen Marker.
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