Frage: Kann durch geeignete Verfahren auf der Basis einer Patientenselektion mittels MRT die Indikation zur Kyphoplastie präzisiert und optimiert werden? Methode: Im Rahmen einer prospektiven, offenen, unkontrollierten, nicht randomisierten Studie im Zeitraum 8/2004 bis 4/2006 wurde anhand von 89 Patienten mit 99 Wirbelkörperfrakturen die Wiederaufrichtbarkeit vor allen osteoporotisch bedingter Wirbelkörperfrakturen in Abhängigkeit des Frakturalters bei Patienten untersucht, welche durch eine Kyphoplastie operativ versorgt wurden. Obligates Einschluss Kriterium war ein Knochenödemnachweis des betreffenden Wirbelkörpers im präoperativen MRT, unabhängig vom Frakturalter. Es wurde untersucht, inwieweit das Frakturalter Einfluss auf das unmittelbare postoperative Ergebnis bezüglich Schmerzreduktion, Analgetikaverbrauch und Augmentierungsdruck hat. Dazu wurden die Patienten in drei Kohorten unterteilt, wobei eine Kohorte akute (0-10 Tage), eine Kohorte subakute (11-30 Tage) und eine Kohorte ältere Frakturen umfasste(>30 Tage). Die Schmerzreduktion wurde anhand der visuellen Analogskala, der Analgetikaverbrauch nach dem WHO Stufenschema erfasst. Ergebnisse: Es konnten keine relevanten Unterschiede in der Wiederaufrichtbarkeit der frakturierten Wirbelkörper zwischen den einzelnen Kohorten gefunden werden (p>0,1). Dagegen profitierten jene Patienten am meisten bezüglich der Schmerzreduktion (p Schlussfolgerung: Bei geeigneten Auswahlkriterien, hier der Nachweis eines Knochenödems im präoperativen MRT, konnten in diesem Patientenkollektiv auch ältere Wirbelkörperfrakturen (älter als 30 Tage) ebenso gut wie akute Wirbelkörperfrakturen (0-10 Tage) aufgerichtet werden. Zu beobachten war dabei ein erhöhter Augmentationsdruck, welcher mit dem Patientenalter wieder abnimmt. Dieser Zusammenhang könnte zu einer leicht erhöhten Rate an Paravasaten führen, wie es hier beobachtet wurde (10,6%). Wurden die Patienten frühzeitig innerhalb von 10 Tagen nach der erlittenen Fraktur operiert, war der Benefit in der Schmerzreduktion und des Analgetikaverbrauch vor allen gegenüber den spät operierten Patienten (Frakturalter > 30 Tage) am größten. Diese Zusammenhänge sollten bei der Entscheidungsfindung zur Kyphoplastie Beachtung finden.
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