Filmüberzüge auf Polyvinylacetatbasis ermöglichen bei festen, überzogenen Arzneiformen zur oralen Applikation eine membrankontrollierte Arzneistofffreigabe. Die Ergebnisse dieser Arbeit bieten einen tieferen Einblick in die zu Grunde liegenden Freigabemechanismen aus Tabletten mit Polyvinylacetatüberzügen. Es konnte gezeigt werden, dass die Arzneistoffabgabe in Abhängigkeit von der Filmzusammensetzung und der Schichtdicke des Filmes variierte. ESR-Experimente ließen eine schnelle Wasserdiffusion durch den Polymerfilm innerhalb weniger Minuten erkennen. Diese Ergebnisse konnten durch gravimetrische Untersuchungen zum Wasseraufnahmeverhalten untermauert werden. Die 1H NMR-Spektroskopie sowie die Rasterelektronenmikroskopie erlaubten die Beobachtung der Auswaschungscharakteristika wasserlöslicher Filmkomponenten. Die Resultate der Untersuchungen zum Freigabemechanismus bildeten die Grundlage für die Entwicklung und Charakterisierung von Schwimmtablette auf Polyvinylacetatbasis. Hierfür wurden Tabletten mit Polyvinylacetatüberzügen und CO2-Entwicklung im Tablettenkern Polyvinylacetat-Matrixtabletten miteinander verglichen. Auch hier wurde das Arzneistofffreigabeverhalten näher untersucht. Das Schwimmverhalten der entwickelten Systeme konnte mittels Auftriebsstärkemessung analysiert werden. Überzogene Tabletten zeigten im Vergleich zu Matrixtabletten hohe Werte in der Auftriebsstärke. 1H NMR Benchtop Imaging bot die Möglichkeit, die Wasserdiffusion, das Quellungsverhalten und die Gasentwicklung im Tabletteninneren kontinuierlich und nicht invasiv zu verfolgen.
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