Einleitung: Digitale Bildanalyseverfahren werden in jüngster Zeit zunehmend eingesetzt, um immunhistochemisch angefärbte Strukturen zu quantifizieren. Der Vorteil, der sich gegenüber manuellen Zählverfahren abzeichnet, ist eine aufgrund des relativ geringeren Arbeits- und Zeitaufwandes besonders ökonomische Datenerhebung. Sowohl bei der Digitalisierung als auch bei der Entwicklung und Anwendung solcher Verfahren sollten jedoch bestimmte Grundregeln beachtet werden, da sonst leicht Methodenartefakte entstehen, die die Qualität der Messungen negativ beeinflussen können. Auf wesentliche Grundregeln wird in der Arbeit näher eingegangen. Methodik: Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Quantifizierung der Expression von Proliferations- und Differenzierungsmarkern in gesunder Haut (n=20), entzündlich veränderter (Psoriasis vulgaris n=22, Lichen ruber n=23) und aktinisch geschädigter Haut (aktinische Keratosen n=18) mit Hilfe eines digitalen Bildanalyseverfahrens. Dabei wurden Serienschnitte paraffineingebetteter Haut mit Antikörpern gegen den Proliferationsmarker Ki-67 und mit Antikörpern gegen die Differenzierungsmarker Filaggrin, Cytokeratin 10 und Involucrin inkubiert und angefärbt. Zudem wurde in weiteren Serienschnitten die Expression eines kürzlich in der Epidermis nachgewiesenen ionotropen Glutamatrezeptors vom Typ des N-Methyl-D-Aspartat-Rezeptors (NMDA-Rezeptor) untersucht. Die digitale Bildanalyse erfolgte unter Verwendung der Software Adobe Photoshop® und Image Processing Tool Kit®. Ergebnisse und Diskussion: Mit der verwendeten Methode konnten die in der Literatur beschriebenen typischen Verteilungsmuster der genannten Proliferations-und Differenzierungsmarker in den unterschiedlichen Diagnosen größtenteils repliziert werden. Deshalb ist anzunehmen, dass die Expression der verwendeten immunhistochemischen Marker mit dieser Methode zuverlässig quantifiziert werden kann. Ein Zusammenhang zwischen der Ausprägung des NMDA-Rezeptors und der Expression der einzelnen Marker ließ sich nicht herstellen, es zeigte sich jedoch eine deutlich verminderte Expression des NMDA-Rezeptors bei Auftreten einer Parakeratose.
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