Das MIA-Syndrom bei Dialysepatienten beschreibt den Zusammenhang zwischen Malnutrition, Inflammation und Arteriosklerose. Der vorliegenden Arbeit liegt eine klinische Studie zu Grunde, die sich mit den Einflussfaktoren auf das MIA-Syndrom beschäftigt. Als Teilaspekt wird in dieser Arbeit der Zusammenhang zwischen Malnutrition, Inflammation und Mortalität der Hämodialysepatienten im ersten Studienjahr untersucht. Darüber hinaus wurde die klinische Vorhersagekraft von Zytokinen beobachtet. Das Patientenkollektiv umfasste 123 Patienten aus 4 Dialysezentren in den neuen Bundesländern, die in 73 Normalernährte und 50 Mangelernährte eingeteilt wurden. Mangelernährte Patienten hatten innerhalb eines Jahres eine erhöhte Mortalität. Zudem hatten diese Patienten im Vergleich zur normalernährten Gruppe ein höheres Inflammationsniveau. Das pro-inflammatorische IL-6 war als einziges von elf untersuchten Zytokinen mit Malnutrition und erhöhter Mortalität assoziiert. Weiterhin mit erhöhter Mortalität assoziiert waren erniedrigte Konzentrationen des Zytokin Rantes. Adiponektin zeigte keinen Einfluss auf die Mortalität, jedoch war der Adiponektinspiegel bei mangelernährten Patienten erhöht. Diese Arbeit legt die enge Assoziation zwischen Malnutrition und Inflammation dar und zeigt die damit einhergehende erhöhte Mortalität bei Hämodialysepatienten. IL-6 scheint dabei ein nicht unbedeutender Prognosefaktor zu sein.
|