Die Mikroinflammation wurde als ein wichtiger neuer kardiovaskulärer Risikofaktor bei Dialysepatienten identifiziert. Bei der kongestiven Herzinsuffizienz wird die vaskuläre Druckerhöhung im Intestinum für eine Schrankenstörung der Darmwand verantwortlich gemacht, die zum Eintritt von Endotoxinen in den Kreislauf führen kann und letztlich in einer Inflammation des Organismus mit messbarem CrP-Anstieg resultiert.Im Rahmen der vorliegenden Arbeit galt es zu überprüfen, ob eine Überwässerung beim Dialysepatienten, bei der ein der Herzinsuffizienz ähnlicher Pathomechanismus vermutet werden kann, ebenfalls zu einer entzündlichen Antwort des Körpers führt.Untersucht wurden unter anderem die typischen laborchemischen Inflammations- und infektassoziierten Parameter CrP, Serum Amyloid A (SAA), Albumin und IgG.Für die Bestimmung des Hydratationsstatus bei 77 Dialysepatienten (36 w, 41 m, Alter: 61,4 J.) wurden zwei etablierte Methoden (Vena-cava-Sonographie, Bioimpedanzanalyse) und ein relativ neues Verfahren (Pulsatilitätsanalyse mittels Doppler-Sonographie der Vena femoralis) verwendet. Die Vena-cava-Sonographie und die Beurteilung der Pulsatilität in der Vena femoralis (als Zeichen eines erhöhten Füllungszustandes des Venensystems) erwiesen sich in der Einschätzung des Hydratationsstatus als annähernd gleichwertig.Es zeigte sich, dass bei überwässerten Hämodialysepatienten in höherem Maße eine Mikroinflammation zu verzeichnen ist. Diese ist hierbei durch eine signifikant (p < 0,05) erhöhte CrP- und SAA-Serum-Konzentration charakterisiert. Ein reduzierter Ernährungsstatus korrelierte bei diesen Untersuchungen nicht signifikant mit dem Auftreten einer Mikroinflammation.
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