Die wahre Gelehrsamkeit : nebst beygefügter Kunst/ den besten und kürtzesten Weg zu einer rechten Erkänntniß der Wissenschafften, zu finden : Alles in vier Abtheilungen/ mit unwidersprechlichen [...]. Franckfurt am Mayn : Bey Johann Friedrich Fleischern, MDCCXXV.
Inhalt
Vorderdeckel
Titelblatt
Vorwort
Erster Theil, Welcher Den Schlüssel zu allen Wissenschafften, nemlich die Erkänntniß seiner selbsten, an die Hand gibt.
3 Die erste Betrachtung, Welche uns den ersten Begriff der in dem Menschen anzutreffenden Sachen vorstellet.
5 Die erste Beschreibung. Der Geist des Menschen ist ein erschaffenes lebendiges Wesen, mit zwey Haupt-Kräfften begabet, welche sind Verstand und Willen.
8 Die zweyte Beschreibung. Der Verstand ist die erste Krafft des Geistes in dem Menschen, womit er allerhand Wörter und Sachen, so durch die Sinnen ihm vorgebracht werden, erkennet und beurtheilet.
9 Die dritte Beschreibung. Der Wille ist die zweyte Krafft des Geistes im Menschen, wodurch er sich nach demjenigen, was der Verstand erwogen, lencket und schicket.
16 Die vierdte Beschreibung. Die Seele ist ein erschaffenes materialisches doch einfaches, zartes und flüchtiges Wesen, welches mit den Cörpern entstehet oder erzeuget wird, dieselbige nach ihren zusammen gesetzten verschiedenen Theilen belebet und durchdringet.
24 Die fünffte Beschreibung. Die Vorstellungs-Krafft ist eine Würckung des Geistes eines Menschen vermög deren er die Begriffe der Wörter und Sachen, welche die Seele durch die äusserliche Sinnen empfunden, und in einem mittelmäßig-feuchten und warmen Gehirn eingedrucket, in eine richtige und übereinstimmige Ordnung bringet.
25 Die sechste Beschreibung. Die Unterscheidungs-Krafft ist eine Würckung des Geistes im Menschen, vermög deren er die Begriffe der Wörter und Sachen, welche die empfindende Seele in einem truckenen und warmen Gehirn ausgebreitet, von einander sondert, untersuchet und entscheidet.
26 Die siebende Beschreibung. Das Gedächtniß ist eine Würckung des Geistes im Menschen, vermög deren er die durch die empfindende Seele gefassete Wörter und Sachen mittelst derselben in einem kalten und feuchten Gehirn bildet und vest eintrucket.
27 Die achte Beschreibung. Die Einbildungs-Krafft ist eine Würckung des Geistes im Menschen, vermög deren er die Begriffe der Wörter und Sachen, so von einem ausserhalb seyendem würckenden Wesen ausserordentlicher Weise durch die Sinnen der empfindenden Seele mitgetheilet und durch deren hefftige Bewegung in ein kaltes und truckenes Gehirn sind eingetrucket worden, lange und offt beschauet und betrachtet.
29 Die neundte Beschreibung. Die Bewegungs-Krafft ist eine Würckung des Geistes im Menschen, vermög deren er die Seele antreibet, alle Theile des Leibes, jedes ins besondere, und das gantze mit allen Theilen in einem Augenblick nach seinem Wohlgefallen zu lencken und zu richten.
30 Die zehende Beschreibung. Das Gehirn ist ein materialisches zartes und weiches Wesen, worinnen der Geist durch die Seel mit dem Leib, und der Leib mit dem Geiste Gemeinschafft pflegen.
33 Die eilffte Beschreibung. Eine Bewegung wird genennet, wann die Materie durch die in sich selbst oder auch ausser ihr seyende antreibende natürliche Ursachen auß einem Ort in den andern fortgebracht wird.
36 Die zwölffte Beschreibung. Die Ernehrung ist eine forwährende Verwandelung der Cörper, da eine Materie in ihre kleine Theilgen gebracht, und dann in einer andern Gestalt zusammen gesetzt, so daß immer ein Cörper in den andern verwandelt wird.
40 Die dreyzehnde Beschreibung. Die Erzeugung ist eine Zertheilung der Materie, da dieselbe in die allerkleinesten Theilgen zergliedert, und daraus diejenige, so von einerley Arth sind, zusammen gesammlet werden, daß sie einen neuen Cörper machen.
42 Die vierzehende Beschreibung. Die Materie wird genennet eine Sammlung der allerzartesten und kleinesten Theilgen von verschiedener Arth und Gestalt, welche billig die Elementa oder Ursprung aller Cörper genennet werden.
43 Die fünffzehende Beschreibung. Ein Cörper ist eine gewisse Grösse der Materie, aus verschiedenen zusammengesetzten Theilen bestehend, die in ihre Gräntzen eingeschlossen sind.
44 Des ersten Theils Zweyte Betrachtung, Wodurch die ersten Begriffe der in dem Menschen vorkommende Sachen gegen einander gehalten, verbunden oder auseinander gesondert werden.
77 Des ersten Theils Dritte Betrachtung, Worinnen Aus den obig-gegebenen Gründen endlich herausgezogen werden folgende Grund-Regeln.
Zweyter Theil, welcher den Weg zu allen in die Wissenschafften lauffenden Dingen eröffnet, und solche auf Die Erkänntniß Sein Selbst gründet.
119 Die erste Betrachtung. Welche uns den ersten Begriff der ausser dem Menschen anzutreffenden Sachen vorstellet.
120 Die erste Beschreibung. Gott ist ein Wesen, das von keinem andern herkommt.
122 Die andere Beschreibung. Die Engel sind erschaffene und von Gott herkommende Geister.
123 Die dritte Beschreibung. Der Mensch ist unter den Creaturen die Mittlere, worin sich alle Arten der Geschöpfe vereinigen.
123 Die vierdte Beschreibung. Die Cörper sind gewisse Theile der Materie, welche nach allerhand Figuren und Gestalten zusammen gesetzt sind.
124 Die fünffte Beschreibung. Lebendige Cörper sind diejenige, welche wegen ihrer ordentlichen und zusammenstimmenden Verbindung der Glieder oder Theile durch eine ausser oder auch in denselben seyenden bewegenden Ursach zu gewissen Würckungen angetrieben werden.
125 Die sechste Beschreibung. Leblose Cörper sind diejenige, deren Theile nicht in richtiger Ordnung zusammen hangen und überein treffen, und also nur durch äusserliche bewegende Ursachen bald in diese bald in jene Bewegung gebracht müssen werden.
126 Die siebende Beschreibung. Die Lufft ist ein gewisser Umfang voller der zartesten und kleinesten unverknüpfften Theilgen, welche die andere Cörper, so nicht gar zu dicht sind, durchdringen, und auf alle Seiten gleichwie ein Licht die Strahlen auswirfft, drücken.
128 Die achte Beschreibung. Die erste Materie oder die Elementen aller Materie und aller Cörper bestehen in einem gewissen Umfang der allerkleinesten und allerzartesten unverknüpfften Materialischen Theilgen, die sich durch das gantze Welt-Gebäude erstrecken, und alle Cörper durchdringen.
129 Des andern Theils Zweyte Betrachtung, welche die ersten Begriffe der ausser dem Menschen anzutreffenden Sachen gegen einander hält, verbindet oder absondert.
139 Des andern Theils Dritte Betrachtung, Worinnen Aus den obig-gegebenen Gründen endlich heraus gezogen werden folgende Grund-Reguln.
Dritter Theil, welcher ein Examen der Wissenschafften anstellet, an welche man sonst gemeiniglich die Gelehrsamkeit bindet.
149 Die erste Betrachtung. Welche uns den ersten Begriff der Wissenschafften darstellet.
150 Die erste Beschreibung. Der Haupt-Endzweck aller menschlichen Verrichtungen, welchen der Mensch immer vor Augen haben soll, bestehet darinn, daß er sich von Tag zu Tage je mehr und mehr mit Gott vereinige.
152 Die zweyte Beschreibung. Der andere Endzweck aller menschlichen Verrichtungen, welchen der Mensch immer vor Augen haben soll, bestehet darinn, daß er allzeit von vergnügtem Gemüthe sey.
154 Die dritte Beschreibung. Die wahre und gründliche Gelehrsamkeit ist eine Geschicklichkeit des im Menschen wohnenden Geistes, alle vorkommende Dinge so zu unterscheiden und anzuwenden, damit der zweyfache Endzweck des Menschen je eher je lieber und besseer erhalten werde.
159 Des dritten Theils, Zweyte Betrachtung, Welche Aus dem ersten Begriff der Wissenschafften heraus ziehet folgende Grund-Sätze.
161 Des dritten Theils Dritte Betrachtung, Worinnen Aus den obigen Gründen folgende allgemeine Grund-Regul gezogen wird, woran als an einem Probierstein alle Stücke der so genannten Gelehrsamkeit oder Wissenschafften geprüffet werden.
162 Das erste Capitel. Von den Theologischen oder denjenigen Wissenschafften, die ihnen Grund und Ursprung auß der Göttlichen Offenbahrung haben.
188 Das andere Capitel. Von denjenigen Wissenschafften, die ihren Grund und Ursprung aus der Erkänntniß der Natur haben.
210 Das dritte Capitul. Von denjenigen Neben-Stücken, welche zur Erleichterung der Wissenschafften dienen.
Vierdter Theil, welcher eine Anleitung zu den Wissenschafften gibt, wie man die Studia nützlich und vortheilhafftig treiben solle.
255 Anleitung zu den Wissenschafften.
262 Das erste Capitul. Worinnen angewiesen wird, was der Mensch in seiner Kindheit unter der ersten Anführung zu begreiffen hat.
272 Das andere Capitel. Worinnen angewiesen wird, was der Mensch in seiner Jugend unter der zweyten Anführung zu erlernen hat.
297 Das dritte Capitel. Worinnen angewiesen wird, was der Mensch in seiner Jugend unter der dritten Anführung zu erlernen hat.
313 Das vierdte Capitel. Worinnen angewiesen wird, was der Mensch unter der vierdten und letzten Anführung zu erlernen hat.
329 Das fünffte Capitul. Vom rechten Gebrauch der Bücher.
341 Beschluß dieses Wercks.
Die Vortrefflichkeit der Mathematischen durch alle Theile der Gelehrsamkeit sich erstreckenden Wissenschafft, in einer Academischen Abhandlung untersuchet und vorgestellet.
345 Vorbericht.
347 [Von der Vortrefflichkeit der Mathematischen Wissenschafft.]
350 Die erste Beschreibung. Endliche Sachen werden billig diejenige genennet, welche in dem Umfang dieses unsers Weltgebäudes in gewisse Gräntzen eingeschlossen, und an statt des Nichts in was gewissem bestehen.
357 Die andere Beschreibung. Die Quantität oder Grösse ist eine bestimmte Beschaffenheit der Eigenschafften, oder dasjenige, wovon man sich was mehrers oder wenigers begreiffen kan.
365 Die dritte Beschreibung. Die Mathesis ist eine Wissenschafft der Grösse, oder aller Dinge, so fern sie groß genennet, oder deutlicher zu reden, vergrössert oder verringert können werden.
408 Nachgesetzte eingeschlichene und angemerckte Truck-Fehler wolle der geneigte Leser also ändern.
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