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| Nachweis | Kein Nachweis verfügbar |
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Krebsregister Inzidenz Hodentumor Seminom Nichtseminom Ätiologie | |
cancer registries incidence testicular neoplasm seminoma non-seminoma etiology. | |
Hintergrund: Die Inzidenz von primär-malignen Hodentumoren speziell von Keimzelltumoren hat in den letzten Jahrzehnten v.a. in den Industrienationen erheblich zugenommen. Routineauswertungen der Krebsregister unterscheiden in ihrer Berichterstattung in der Regel nicht zwischen den histologischen Untergruppen. Das Ziel dieser Arbeit ist insbesondere Unterschiede zwischen seminomatösen und nichtseminomatösen Hodenkrebserkrankungen herauszuarbeiten. Material und Methoden: Die Analysen beruhten auf 20 520 erfassten Fällen durch zehn bevölkerungsbezogene Krebsregister der Bundesrepublik Deutschland. Es wurden altersstandardisierte Inzidenzraten (Europastandard) als Fälle pro 100 000 berechnet. Ergebnisse: In Daten des Gemeinsamen Krebsregisters der Länder Berlin Brandenburg Mecklenburg-Vorpommern Sachsen-Anhalt und der Freistaaten Sachsen und Thüringen stellt sich für das Seminom ein deutlicher Inzidenzanstieg 1.8 (1961) auf 4.7 (2003) pro 100 000 dar. Ebenso in den Daten des Saarländischen Krebsregister: 1.7 (1970) auf 5.2 (2004) pro 100 000. Während das Nichtseminom in beiden Registern zunächst sehr ähnliche Ratenanstiege aufwies zeichnet sich seit Beginn der 1990er Jahre ein Plateau von ungefähr 3.0 pro 100 000 ab. Durch die Zusammenfassung der Inzidenzdaten von neun Krebsregistern aus dem Zeitraum 1998-2003 war es erstmals möglich Raten für spezielle Untergruppen wie Embryonalkarzinom (1.2 pro 100 000) malignes Teratom (1.6 pro 100 000) oder primär extranodales Hodenlymphom (0.1 pro 100 000) präzise schätzen zu können. Zudem ließ sich mit Daten des Gemeinsamen Krebsregisters und des Deutschen Kinderkrebsregisters nachweisen dass im frühen Kindesalter fast ausschließlich Nichtseminome auftreten. Diskussion: Der ebenfalls durch internationale Krebsregister beschriebene divergente Inzidenztrend seminomatöser und nichtseminomatöser Keimzelltumoren und die Charakteristik im Kindesalter lassen vermuten dass Unterschiede in der Ätiologie bestehen. |
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