Titelaufnahme

Titel
Eine zerstörte Geschichte : jüdische Narrative zur Pestkatastrophe / vorgelegt von Julia Itin
VerfasserItin, Julia
GutachterVeltri, Giuseppe ; Liss, Hanna ; Müller, Michael
KörperschaftMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
ErschienenHalle, 2018
Umfang1 Online-Ressource (423 Seiten)
HochschulschriftMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Dissertation, 2018
Anmerkung
Tag der Verteidigung: 01.06.2018
SpracheDeutsch
DokumenttypE-Book
SchlagwörterAschkenasim / Pest / Pogrom
Schlagwörter (GND)Halle (Saale)
URNurn:nbn:de:gbv:3:4-23777 
Zugriffsbeschränkung
 Das Dokument ist frei verfügbar.
Dateien
Eine zerstörte Geschichte [597.68 mb]
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Nachweis
Keywords
Juden; Verfolgung; Pest; Krise; Katastrophe; Erzählung; Schoah; Erinnerung; Trauma; Kollektives Gedächtnis
Keywords (Englisch)
Jews; Persecution; Plague; Crisis; Catastrophe; Narrative; Shoah; Memory; Trauma; Collective Memory
Keywords
Die vorliegende Dissertation befasst sich mit jüdischen narrativen Reaktionsmustern zur großen Pest (1348-49) und damit verbundenen Verfolgungen. Die Autorin untersucht aschkenasische Gründungslegenden Pijutim Memorbücher Bücher der Bräuche Familiengenealogien ethische Testamente medizinische Traktate Pijutkommentare historische Lieder und Märchen und kristallisiert diverse Motive der jüdischen Pestnarrative heraus. Die Erzählungen über einen angeblichen jüdischen Widerstand Zwangstaufe und Selbstopferung oder über eine sagenhafte jüdische Pestimmunität lassen sich in den fragmentarischen und geografisch weit verstreuten Quellen teilweise Jahrhunderte nach der verheerenden Zerstörung der aschkenasischen jüdischen Gemeinde nachweisen. Die narrativen Parallelen zur jüdischen Katastrophe des 20. Jahrhunderts die Reflexion über das gestiegene wissenschaftliche Interesse zu mittelalterlichen Verfolgungen nach der Schoa aber auch eine Analyse des biblischen semantischen Feldes einer Katastrophe verschaffen einen breiteren Ausblick auf die jüdische narrative Bewältigung des kollektiven Traumas.
Keywords
This doctoral dissertation presents Jewish narrative reaction patterns connected with the Great Plague (1348-49) and the persecutions of the European Jewish communities which happened during this time. The author examines Ashkenazi founding legends pijutim memor books books of customs family genealogies ethical testaments medical tracts pijut commentaries historical songs fairy tales and crystallizes various motifs of the Jewish plague narratives. The stories about alleged Jewish resistance forced baptism and self-sacrifice or about miraculous Jewish plague immunity are found in the fragmentary and geographically dispersed sources centuries after the violent disruption of the Ashkenazi Jewish community. A broader view on Jewish narrative coping with the collective trauma is provided by the narrative parallels to the Jewish catastrophe of the 20th century the reflection on the increased scholarly interest in post-Shoah medieval persecution but also by an analysis of the biblical semantic field of disaster.