Titelaufnahme

Titel
"Aber hier lebten Menschen, und die waren sehr individuell" : die DDR und die deutsche Einheit im Gespräch der Generationen / Bernd Martens/Everhard Holtmann
VerfasserMartens, Bernd ; Holtmann, Everhard
KörperschaftUniversitätsverlag Halle-Wittenberg
ErschienenHalle an der Saale : Universitätsverlag Halle-Wittenberg, [2017]
Ausgabe
1. Auflage 2017
Umfang1 Online-Ressource (176 Seiten, 0,86 MB)
SpracheDeutsch
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-76686 
Zugriffsbeschränkung
 Das Dokument ist frei verfügbar
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"Aber hier lebten Menschen, und die waren sehr individuell" [0.86 mb]
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Welches Bild der DDR wird der jüngeren Generation in Gesprächen mit Eltern und Großeltern vermittelt? – Dieser Frage die für die Erinnerungskultur im wieder­vereinigten Deutschland bedeutsam ist gehen die Autoren dieses Buches nach. Dafür wurden 54 Leitfadeninterviews in 18 ostdeutschen Familien mit jeweils einem Familienmitglied der Kinder- Eltern- und Großeltern­generation geführt. Die Interview­partner der jüngsten Generation waren 1989/90 noch im Kindes- oder Jugendalter. Die Interviews wurden telefonisch geführt und anschließend schriftlich übertragen (transkribiert) und historisch-kritisch eingeordnet. Die Aussagen der Gesprächspartner sind hier in anonymisierter Form dokumentiert. In der persönlichen Erinnerung der vormaligen Bürgerinnen und Bürger der DDR überlagern sich verschiedene Facetten welche die von dem Historiker Martin Sabrow vorge­schlagene analytische Unterscheidung zwischen Diktatur- Arrangement- und Fortschrittsgedächtnis widerspiegeln. Das Mehrgenerationengespräch über die DDR-Vergangenheit wird beherrscht durch Erinne­rungen an die alltägliche Lebenswelt. Auffälligstes Merkmal des Blicks der Älteren zurück in die DDR ist die Beschreibung eines Alltags im mitunter weichgezeichneten Schatten einer Diktatur wo Privates und Berufliches dominierten und wo trotz des Unterdrückungscharakters des SED-Regimes für Lebensfreude und kleine Fluchten vor dem Zugriff der Politik Raum blieb. Indessen sind Großeltern und Eltern über das Ausmaß der damals notwendigen Anpassung nicht durchwegs einer Meinung was ihre Glaubwürdigkeit in den Augen der Kinder bzw. Enkel aber nicht massiv beschädigt.