Titelaufnahme

Titel
Quantifizierung von umweltbedingten Krankheitslasten aufgrund der Stickstoffdioxid Exposition in Deutschland : Abschlussbericht, überarbeitete Version (Februar 2018) / von Alexandra Schneider, Josef Cyrys, Susanne Breitner, Ute Kraus, Annette Peters, (Helmholtz Zentrum München, Neuherberg), Volker Diegmann, Lina Neunhäuserer (IVU Umwelt GmbH, Freiburg) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes
VerfasserSchneider, Alexandra ; Cyrys, Josef ; Breitner, Susanne ; Kraus, Ute ; Peters, Annette ; Diegmann, Volker ; Neunhäuserer, Lina
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, März 2018
Umfang1 Online-Ressource (170 Seiten, 4,83 MB) : Illustrationen, Diagramme, Karten
Anmerkung
Zusammenfassung in deutscher und englischer Sprache
SpracheDeutsch
SerieUmwelt & Gesundheit ; 01/2018
SchlagwörterStickstoffdioxid / Belastung / Krankheit / Sterblichkeit
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-89146 
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Quantifizierung von umweltbedingten Krankheitslasten aufgrund der Stickstoffdioxid Exposition in Deutschland [4.82 mb]
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Keywords
Im Rahmen des Vorhabens wurde eine flächendeckende Erfassung der Hintergrund-Stickstoffdioxid (NO2)-Exposition der Bevölkerung in Deutschland mit anschließender Quantifizierung der einhergehenden Krankheitslasten durchgeführt. Im ersten Schritt wurden dazu NO2-Belastungskarten die die Belastungssituation im Hintergrundniveau abbilden für den Zeitraum der Jahre 2007 bis 2014 basierend auf den NO2-Modelldaten des Umweltbundesamtes und den NO2-Messdaten des Bundes und der Länder ausgewertet. Nachfolgend wurde die Verteilung der Bevölkerung auf NO2-Belastungsklassen für ganz Deutschland ermittelt. Die berechnete durchschnittliche bevölkerungsgewichtete NO2-Konzentration in den jeweiligen Belastungsklassen diente als Grundlage zur Berechnung der Krankheitslast für alle NO2-spezifischen Gesundheitsendpunkte. Es wurden Analysen zur zeitlichen Entwicklung der Belastung sowie der gesundheitlichen Effekte als auch zu den Unsicherheiten der erzielten Ergebnisse durchgeführt. Die für die Berechnung relevanten Gesundheitsendpunkte wurden im Rahmen einer systematischen Literaturrecherche identifiziert. Diese waren natürliche und ursachenspezifische Mortalität (Kurzzeit und Langzeiteffekte) ursachenspezifische Krankenhauseinweisungen Diabetes Typ 2 Bluthochdruck Herzinsuffizienz Herzinfarkt Schlaganfall ischämische Herzkrankheit Lungenkrebs Asthma chronische Bronchitis COPD (Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) Frühgeburt und geringes Geburtsgewicht. Um die Evidenz des Zusammenhangs von NO2-Belastung und den aufgeführten Endpunkten bewerten zu können wurde im Projekt ein Kriterienkatalog erarbeitet. Darauf basierend ergab sich starke Evidenz in Bezug auf Langzeiteffekte für die kardiovaskuläre Mortalität. In Bezug auf die Kurzzeiteffekte wiesen die Endpunkte Gesamtmortalität und respiratorische Mortalität starke Evidenz auf. Der in letzter Zeit stark an Bedeutung gewinnende Endpunkt Diabetes mellitus wurde mit moderater Evidenz bewertet. Unter Verwendung einer unteren Quantifizierungsgrenze von 10 µg/m³ NO2 wurden für das Jahr 2014 für die kardiovaskuläre Mortalität durch NO2-Langzeitexposition (basierend auf Jahresmittelwerten) 5.966 (95 %-Konfidenzintervall: 2.031 bis 9.893) attributable vorzeitige Todesfälle und 49.726 (16.929 bis 82.456) verlorene Lebensjahre geschätzt. Zwischen den Jahren 2007 und 2014 zeigte sich insgesamt ein leicht abnehmender Trend in Bezug auf die attributablen vorzeitigen Todesfälle. Wichtig ist dabei hervorzuheben dass sich die hier vorgelegte Abschätzung der Krankheitslast ausschließlich auf die Hintergrund-Konzentrationen für NO2 stützt und somit höhere Konzentrationen die sich vor allem in städtisch verkehrsnahen Gebieten finden nicht berücksichtigt werden konnten.
Keywords (Englisch)
Within the framework of this project a nationwide estimation of the background nitrogen dioxide (NO2) exposure for the population in Germany was performed with a subsequent quantification of the related burden of disease for mortality and morbidity. In a first step NO2 exposure maps which display the level of background exposure for the years 2007 to 2014 were analyzed based on modelled NO2 data of the German Environment Agency and measured NO2 data of the federal government and the federal states. Hereafter the distribution of the population into NO2-concentration classes for Germany was established. The calculated averaged population weighted NO2 concentrations for the considered concentration classes provided the basis for the calculation of the burden of disease of all NO2 specific health outcomes. Analyses regarding the temporal development of the exposure and of the health effects as well as of the uncertainties of the results were conducted. The relevant health outcomes were identified in a systematic literature review. Considered outcomes were natural and cause-specific mortality (short-term and long-term effects) cause-specific hospital admission diabetes hypertension heart failure myocardial infarction stroke ischemic heart disease lung cancer asthma chronic bronchitis COPD (chronic obstructive pulmonary disease) premature birth and low birth weight. To assess the evidence of the association between NO2 exposure and the health endpoints a set of criteria was developed within the project. Based on this evaluation strong evidence with regard to long-term effects was found for cardiovascular mortality. Regarding short-term effects the endpoints total natural mortality and respiratory mortality showed strong evidence. The emerging endpoint diabetes was rated with moderate evidence. Using a counterfactual value of 10 µg/m³ NO2 based on NO2 annual mean concentrations 5 966 (95 %-confidence interval: 2 031 to 9 893) premature deaths and 49 726 (16 929 to 82 456) Years of Live Lost (YLLs) due to cardiovascular mortality attributable to NO2 long-term exposure were estimated for the year 2014. Between 2007 and 2014 an overall slightly decreasing trend was seen regarding attributable premature deaths. It is important to point out that the estimates of the burden of disease in this project are solely based on background concentrations for NO2 and thus do not account for the higher concentrations which are found particularly in urban areas close to traffic.