Titelaufnahme

Titel
Ökonomische Folgen einer geteilten Wertsteuer : theoretische Analyse und eine Law-and-Economics-Anwendung / Roland Kirstein
VerfasserKirstein, Roland
ErschienenMagdeburg : Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Der Dekan, [2018]
Umfang1 Online-Ressource (29 Seiten, 0,46 MB) : Diagramme
Anmerkung
Zusammenfassung in Deutsch und Englisch
SpracheDeutsch
SerieWorking paper series ; no. 2018, 10
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-100851 
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Ökonomische Folgen einer geteilten Wertsteuer [0.46 mb]
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Klassifikation
Keywords
Aus der Literatur ist bekannt dass die Aufteilung der Zahllast einer Mengensteuer genauso wie die Verschiebung der Zahllast einer ungeteilten Wertsteuer die gehandelte Menge unberührt lässt. Für die Wertsteuer mit geteilter Zahllast zeigt dieser Beitrag dagegen dass die Handelsmenge und die im Markt erzeugte Wohlfahrt davon abhängen wie die Zahllast aufgeteilt wird. Bei gegebenem Steuersatz ist die gehandelte Menge am geringsten wenn beide Marktseiten genau die Hälfte der Wertsteuer zu zahlen haben und am größten wenn nur eine Seite voll belastet wird. Die steuerliche Belastung der beiden Marktseiten sowie ihr relativer Verlust an Produzenten- bzw. Nettokonsumentenrente hängen dagegen nicht von der Aufteilung ab. Eine Änderung der Zahllast einer geteilten Wertsteuer kann also ineffizient sein hat aber keine Entlastungswirkung. Diese Erkenntnis wird auf zwei aktuelle Gesetzesreformen angewandt: die Einführung des „Bestellerprinzips“ für Maklercourtagen im Markt für Miet- und Kaufimmobilien. Für Mietwohnungen wurde diese Reform bereits im Jahre 2015 implementiert. Im Falle des Immobilienkaufs erwägt die Bundesregierung derzeit die Einführung; hier bilden Maklercourtage Grunderwerbssteuer sowie Gerichts- und Notargebühren – alles prozentuale Aufschläge auf den vertraglich vereinbarten Preis – zusammen eine Wertsteuer. Die Analyse legt den Schluss nahe dass die erste Gesetzesreform wirkungslos und die zweite allokativ schädlich ist.
Keywords (Englisch)
This paper shows that the traded quantity in a market depends on how the obligation to pay an advalorem tax is shared among the market sides. If both sides pay 50% then the quantity is lowest. If one market side bears the full obligation to pay the quantity is highest for a given tax rate. However the relative economic burden of the market sides and their tax burden do not depend on the sharing scheme. Shifting the obligation to pay a shared ad-valorem tax thus may have an impact on efficiency but may fail to relieve the burden of the one or the other market side. The paper applies these results to two legal reforms in Germany regarding the obligation to pay the fee of real-estate agents. The first reform has been implemented in the year 2015 with regard to rented apartments or houses; currently an extension of this reform to the purchase of real-estate is discussed. Traditionally the tenants (buyers) have paid the fee of the real-estate agent in most areas of Germany and the legal reform aims at shifting this obligation (essentially) to the landlord (seller). Buyers however also have to pay real-estate transfer tax notary cost and court cost all of them are percentages on the purchase price. All four components form an ad-valorem tax which had to be borne by the buyers alone. After first reform only the landlord pays. After the second reform the advalorem tax payment is shared between market sides. In the light of the theoretical analysis the first reform appears meaningless whereas the second reform is supposedly inefficient (and fails to alter the relative burden of the market sides).