Titelaufnahme

Titel
Was motiviert zur Eigenvorsorge? : Motivationseffekte von Beteiligungsprozessen in der Klimawandelanpassung / von Torsten Grothmann (e-fect dialog evaluation consulting eG, Berlin) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Herausgeber: Umweltbundesamt ; Durchführung der Studie: Dr. Torsten Grothmann (e-fect dialog evaluation consulting eG) ; Redaktion: Fachgebiet I 1.6 KomPass – Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung in Deutschland, Dr. Thomas Abeling
VerfasserGrothmann, Torsten
HerausgeberAbeling, Thomas
KörperschaftDeutschland ; e-fect dialog evaluation consulting
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, September 2017
Umfang1 Online-Ressource (50 Seiten, 1,82 MB) : Illustrationen
Anmerkung
Abschlussdatum: Januar 2017
Sprache der Zusammenfassung: Deutsch, Englisch
SpracheDeutsch
SerieClimate change ; 2017, 20
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-130695 
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Was motiviert zur Eigenvorsorge? [1.82 mb]
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Klassifikation
Keywords
Die vorliegende Literaturstudie fasst den wissenschaftlichen Sachstand zum Einfluss von Beteiligungspro-zessen auf die Eigenvorsorge relevanter Akteure in der Klimawandelanpassung und der Naturgefahrenvor-sorge zusammen. Die Studie erfolgt aus einer primär umweltpsychologischen Perspektive und analysiert die Wirkzusammenhänge der drei zentralen Komponenten a) Beteiligungsformate b) psychologische Einfluss-faktoren des Vorsorgehandelns und c) Eigenvorsorge. Die Ergebnisse der Studie zeigen dass in der wissen-schaftlichen Literatur systematische Evaluationen zur Wirkung von Beteiligungsformaten auf Eigenvorsorge derzeit fehlen. Das aktuelle wissenschaftliche Wissen bietet daher wenig Hilfestellungen Fortschritte bei der in der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) und im Fortschrittsbericht zur DAS geforderten Stärkung von Eigenvorsorge durch Beteiligungsformate nachzuvollziehen. Vor dem Hintergrund des wissenschaftli-chen Sachstands erscheinen drei Beteiligungsmethoden bzw. -elemente in ihrem Einfluss auf die Eigenvor-sorge besonders vielversprechend weil sie wahrscheinlich über die Beeinflussung mehrerer psychologi-scher Einflussfaktoren einen Beitrag zur Erhöhung der Eigenvorsorge leisten können: 1. Gemeinsame Ent-wicklung von positiven Visionen einer klimaresilienten oder naturgefahrensicheren Zukunft auf der lokalen Ebene und Wegen zu ihrer Erreichung; 2. Gemeinsame Katastrophenschutz- und Vorsorgeübungen von Ka-tastrophenschutzmitarbeiter/innen (z.B. Feuerwehr) und Bewohner/innen eines durch Naturgefahren ge-fährdeten Gebiets; 3. Persönliche Berichte von betroffenen und/oder bereits vorsorgenden Personen mit denen sich die Teilnehmenden identifizieren können auf Beteiligungsveranstaltungen. Insgesamt ließen sich in der Literaturanalyse nur sehr wenige empirisch fundierte Studien zur Wirksamkeit von Beteiligungs-methoden zur Erhöhung der Eigenvorsorge bei den Teilnehmenden finden. Daher unterstreichen die Er-kenntnisse der hier vorliegenden Analyse die Notwendigkeit vermehrter Wirkungsanalysen von Beteili-gungsprozessen zur Klimaanpassung um im Sinne einer evidenzbasierten Politik den Einsatz von Beteili-gungsformten in der Klimawandelanpassung sinnvoll weiterzuentwickeln.
Keywords (Englisch)
The present literature study summarizes scientific knowledge on the effects of participatory processes on prevention behaviour of relevant actors in the areas of climate adaptation and natural hazards. The litera-ture study is carried out from a primarily environmental psychological perspective and analyses causal rela-tions of three central components: a) participatory formats b) psychological determinants of prevention behaviour and c) prevention behaviour. The results of the study show that there is a lack of systematic evaluations of the effect of participatory formats on prevention behaviour in scientific publications. The current scientific knowledge therefore offers little help to understand the progress to strengthen preven-tion through participatory forms as required by the German adaptation strategy and the progress report on the strategy. In the context of the scientific situation three participatory methods or elements appear par-ticularly promising in their influence on prevention behaviour because they are likely to contribute to in-creasing prevention by influencing several psychological determinants: 1. Collective development of posi-tive visions of a climate-resilient and natural-hazard-safe future at the local level and of ways to achieve it; 2. Joint disaster prevention drills by disaster relief workers (such as fire brigades) and residents of natural hazard areas; 3. Personal reports of persons at participatory events who have been affected by natural hazards and/or who have already taken prevention measures and with whom the participants can identify. On the whole very few empirically based studies on the effectiveness of participatory methods to increase prevention behaviour among the participants could be found in the literature analysis. Therefore the find-ings of the present analysis underline the necessity of more evaluation studies of participatory processes for climate adaptation in order to develop the use of forms of participation in climate change adaptation in the sense of an evidence-based policy.