Titelaufnahme

Titel
Procedural climate justice : conceptualizing a polycentric solution to a global problem / Kilian de Ridder
VerfasserRidder, Killian de
ErschienenHalle : Lehrstuhl für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2022
Umfang1 Online-Ressource (VII, 38 Seiten, 0,64 MB) : Diagramme
SpracheEnglisch
SerieWirtschaftsethik-Studie ; 2022, Nr. 2
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-914229 
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Procedural climate justice [0.64 mb]
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Klassifikation
Keywords
Climate change results from the negative external cost associated with emissions of greenhouse gases. The conventionally proposed solution to this problem has been to implement a global carbon pricing regime. Appeals to distributive and substantive notions of justice are used to argue that the industrialized countries should bear the burden for these global emissions reductions. Hitherto no effective climate treaty has been created. I propose diagnosis and therapy for this problem: A global treaty on carbon pricing especially including redistributive efforts is very unlikely because of different interests and values of different countries. Fortunately though and in contrast to what is often maintained in the literature global treaties are no necessary condition for coping with climate change. A polycentric system of unilateral and subnational policy efforts can effectively reduce the costs of climate change. Yet in such a system unilateral carbon taxes are ineffective. The focus of policy should be to promote research and development in clean energy and energy efficiency and adaptation to climate change. For this pathway of innovation and adaptation it is not necessary to globally agree on one version of substantive or distributive climate justice. Yet it would be extremely valuable to follow a common conception of procedural justice. Both procedural justice and polycentric systems are better fitted for contexts of plurality and uncertainty as is the case for climate change. I maintain that even substantive visions like helping every human being to a social minimum are better served by the approach of a procedurally just polycentric climate regime than by trying to directly address substantive issues in a top-down global treaty.
Keywords (Englisch)
Der durch Treibhausgasemissionen hervorgerufene Klimawandel ist ein Fall einer negativen Externalität. Die traditionell vorgeschlagene Lösung ist es Treibhausgase global zu bepreisen. Dabei wird auf Normen der Ergebnis- und Verteilungsgerechtigkeit rekurriert um zu argumentieren dass die Industrieländer die Lasten dieser globalen Reduktionsanstrengung tragen sollten. Bis jetzt wurde kein effektives Klimaabkommen geschlossen. Ich möchte eine Erklärung und einen Lösungsansatz für dieses Problem bieten. Ein globales Abkommen das gleichzeitig eine Besteuerung von Treibhausgasen implementiert und redistributive Ansprüche erfüllt ist höchst unwahrscheinlich da sich die Interessen und Werte der partizipierenden Länder stark voneinander unterscheiden. Glücklicherweise und im Gegensatz zur in der Literatur oft vertretenen Position ist ein globales Abkommen keine notwendige Bedingung für die erfolgreiche Bekämpfung des Klimawandels. In einem polyzentrischen System unilateraler und subnationaler Interventionen können die Kosten des Klimawandels effektiv reduziert werden. Jedoch ist die Besteuerung von Treibhausgasen in einem solchen System ineffektiv. Die politischen Maßnahmen sollten hier darauf fokussieren Forschung und Entwicklung in Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz zu stärken und Anpassungsmaßnahmen durchzuführen. Für erfolgreiche Forschung und Entwicklung und Anpassung ist keine globale Einigung auf eine Norm von Ergebnis- oder Verteilungsgerechtigkeit notwendig. Aber es wäre äußerst wertvoll sich in einem solchen System auf einen gemeinsamen Begriff von Verfahrensgerechtigkeit zu einigen. Sowohl Verfahrensgerechtigkeit als auch polyzentrische Systeme sind weitaus besser geeignet für Kontexte von großer Unsicherheit und Pluralität wie es der Klimawandel ist. Ich stelle fest dass sogar ergebnisorientierten Gerechtigkeitsauffassungen die beispielsweise allen Menschen ein soziales Minimum garantieren wollen besser durch den polyzentrischen und verfahrensgerechten klimapolitischen Ansatz gedient wird als wenn man versuchte Ergebnisse direkt durch ein globales topdown Abkommen zu forcieren.