Titelaufnahme

Titel
Der Klima-Sozialfonds im Fit-for-55-Paket der Europäischen Kommission : Definition und Quantifizierung vulnerabler Haushalte und notwendige Investitionsbedarfe : Kurzstudie / von Dr. Katja Schumacher, Dr. Johanna Cludius, Viktoria Noka (Öko-Institut, Berlin), Swantje Fiedler, Christopher Leisinger (Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, Berlin), Dr. Kerstin Tews (Umweltbundesamt) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Herausgeber: Umweltbundesamt ; Durchführung der Studie: Öko-Institut e.V. ; Redaktion: Fachgebiet I 1.4 "Wirtschafts- und sozialwissenschaftliche Umweltfragen, nachhaltiger Konsum“ Dr. Kerstin Tews und Dr. Angelika Gellrich
VerfasserSchumacher, Katja ; Cludius, Johanna ; Noka, Viktoria ; Fiedler, Swantje ; Leisinger, Christopher ; Tews, Kerstin
HerausgeberTews, Kerstin ; Gellrich, Angelika
KörperschaftDeutschland ; Öko-Institut
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, Mai 2022
Umfang1 Online-Ressource (65 Seiten, 1,43 MB) : Diagramme
Anmerkung
Abschlussdatum: Mai 2022
Literaturverzeichnis: Seiten 59-63
SpracheDeutsch
SerieTexte ; 2022, 58
SchlagwörterSozialverträglichkeit / Verteilungswirkungen / Akzeptanz / Private Haushalte / Umweltpolitische Instrumente / Sozial-ökologische Gerechtigkeit
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-919393 
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Der Klima-Sozialfonds im Fit-for-55-Paket der Europäischen Kommission [1.43 mb]
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Keywords
Das im Juli 2021 veröffentlichte „Fit-for-55“-Klimapaket der Europäischen Kommission schlägt die Einführung eines neuen Emissionshandelssystems für Gebäude und Straßenverkehr vor (EU-ETS 2). Parallel zur Einführung des neuen Emissionshandels ist die Einrichtung eines Klima-Sozialfonds (Social Climate Fund SCF) vorgesehen der durch den neuen Emissionshandel entstehende Belastungen für besonders Betroffene abfedern soll. Mit dem Klima-Sozialfonds sollen die Verteilungswirkungen der CO2-Bepreisung gemindert und explizit vulnerable Haushalte Kleinstunternehmen und Verkehrsnutzer*innen unterstützt werden. Unklar ist noch welche Gruppen im Sinne des Klima-Sozialfonds als vulnerabel gelten. Eine einheitliche Definition gibt es bisher weder auf EU-Ebene noch in einzelnen Mitgliedstaaten auch in Deutschland nicht. Eine Einschätzung der Anzahl vulnerabler Haushalte ihrer Belastung durch die CO2-Bepreisung und ihrer Investitions- bzw. Unterstützungsbedarfe ist jedoch essentiell für die Bewertung des Finanzrahmens des Klima-Sozialfonds und der damit verbundenen Möglichkeiten durch Investitionshilfen und direkte Einkommensunterstützung Belastungen bei vulnerablen Haushalten abzufedern. Auch im Zusammenspiel mit dem in Deutschland im Januar 2021 eingeführten Brennstoffemissionshandel der Ähnlichkeiten aber auch deutliche Unterschiede zu dem von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen System hat stellen sich viele Fragen. Vor diesem Hintergrund haben die Autoren*Autorinnen im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) und des Bundesministeriums für Umwelt Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen des Ressortforschungsvorhabens „Soziale Aspekte von Umweltpolitik“ (Forschungskennzahl FKZ 3719 16 106 0) eine Kurzstudie zum Klima-Sozialfonds erstellt. Ziel der Analyse ist es ein gutes Verständnis des Vorschlags zum EU-ETS 2 und Klima-Sozialfonds in Abgrenzung zum Brennstoffemissionshandel zu erlangen und soziale Aspekte zu beleuchten. Die Kurzstudie bietet einen Vorschlag für die Definition vulnerabler Haushalte ermittelt die CO2-Kostenbelastung für diese Haushalte sowie eine kursorische Abschätzung der Investitionsbedarfe für Gebäudeenergieeffizienzmaßnahmen für vulnerable Haushalte. Die überschlägigen Rechnungen zeigen dass der Klima-Sozialfonds genügend Mittel bietet um etwa ein Heizungstauschprogramm für vulnerable Haushalte (mit) zu finanzieren. Er wird alleine jedoch nicht ausreichend sein um die Sanierungskosten vulnerabler Haushalte – nach der hier gewählten Definition – vollständig zu finanzieren. Der Klima-Sozialfonds muss daher eingebettet werden in ein Gesamtprogramm in Deutschland für vulnerable Gruppen so dass vulnerable Gruppen am Klimaschutz teilhaben können resilienter werden und gegenüber Energie- und CO2-Preissteigerungen geschützt sind.
Keywords (Englisch)
The European Commission's "Fit for 55" climate package published in July 2021 proposes the introduction of a new emissions trading system for buildings and road transport (EU-ETS 2). In parallel to the introduction of the new emissions trading scheme the establishment of a Social Climate Fund (SCF) is envisaged to alleviate the burden arising from the new emissions trading scheme for those particularly affected. The Social Climate Fund aims to reduce the distributional effects of CO2 pricing and explicitly support vulnerable households micro-enterprises and transport users. It is still unclear which groups are considered vulnerable in the sense of the Social Climate Fund. So far there has been no uniform definition either at EU level or in individual Member States including Germany. However an assessment of the number of vulnerable households their burden from CO2 pricing and their investment or support needs is essential for evaluating the financial framework of the Social Climate Fund and the associated possibilities to alleviate the burden on vulnerable households through investment aid and direct income support. Many questions also arise in conjunction with the national emissions trading scheme introduced in Germany in January 2021 which has similarities but also significant differences to the scheme proposed by the European Commission. Against this background the authors have prepared a short study on the Social Climate Fund on behalf of the German Environment Agency (UBA) and the Federal Ministry for the Environment Nature Conservation and Nuclear Safety (BMU) as part of the research project "Social Aspects of Environmental Policy" (research code FKZ 3719 16 106 0). The aim of the analysis is to gain a good understanding of the proposal on the EU-ETS 2 and the Social Climate Fund in distinction to the national emissions trading scheme and to shed light on social aspects. The short study offers a proposal for the definition of vulnerable households calculates the CO2 cost burden for these households and a cursory estimate of the investment needs for building energy efficiency measures for vulnerable households. The rough calculations show that the Social Climate Fund offers sufficient resources to (co-)finance a heating exchange programme for vulnerable households for example. However it will not be sufficient on its own to fully finance the renovation costs of vulnerable households according to the definition of the latter chosen here. The Social Climate Fund must therefore be embedded in an overall programme in Germany for vulnerable groups so that vulnerable groups can participate in climate protection become more resilient and are protected against energy and CO2 price increases.