Titelaufnahme

Titel
Ethik des Kapitalismus / Ingo Pies
VerfasserPies, Ingo
ErschienenHalle : Lehrstuhl für Wirtschaftsethik an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, 2023
Umfang1 Online-Ressource (III, 12 Seiten, 0,34 MB)
SpracheDeutsch
SerieDiskussionspapier ; 2023, Nr. 06
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-976443 
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Ethik des Kapitalismus [0.34 mb]
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Keywords
Kapitalismus sieht sich seit je her drei moralisch artikulierten Vorwürfen ausgesetzt: Er führe (a) zur Verelendung der Arbeiter (b) zur Zerstörung der Umwelt und (c) zum Verfall der Sitten. Zieht man empirisch Bilanz sind nicht alle dieser Vorwürfe berechtigt ganz im Gegenteil: (a) Im Kapitalismus werden die Menschen und hier insbesondere die Arbeiter kontinuierlich reicher und leben länger gesünder und glücklicher. (b) Mit zunehmendem Reichtum steigt die Nachfrage nach Umweltschutz während neue Technologien die Kosten dafür sinken lassen. (c) Kapitalismus fördert Kooperationsbereitschaft und Weltoffenheit. Er stärkt das Vertrauen in Institutionen und reduziert Xenophobie. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig zwischen berechtigter und unberechtigter Kapitalismus-Kritik zu unterscheiden und tatsächliche Missstände ordnungspolitisch anzugehen d.h. mit einer Reform des institutionellen Ordnungsrahmens um Märkte durch verbesserte Leistungsanreize funktionsfähig(er) zu machen – und für die gesellschaftliche Verwirklichung moralischer Anliegen besser in Dienst zu nehmen.
Keywords (Englisch)
Capitalism has always faced three normative accusations: critics claim that it leads (a) to the impoverishment of workers (b) to the destruction of the environment and (c) to moral decline. If one takes stock empirically many of these accusations are not justified. (a) Under capitalism people especially workers are getting richer and live longer healthier and happier lives. (b) As wealth increases so does the demand for environmental protection while new technologies reduce the according costs. (c) Capitalism promotes cooperation and open-mindedness. It strengthens trust in institutions and reduces xenophobia. Against this background it is important to distinguish between justified and unjustified criticism of capitalism and to address actual grievances with measures for an improved institutional order i.e. with a reform of the rules of the game thus aiming at making markets (more) functional through improved incentives – and to take them into society’s service for better realizing moral desiderata.