Titelaufnahme

Titel
Effektivität und Weiterentwicklung von Risikominderungsmaßnahmen für die Anwendung von als Biozid ausgebrachten antikoagulanten Rodentiziden mit hohem Umweltrisiko : Abschlussbericht / von Bernd Walther (Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz im Gartenbau und Forst, Wirbeltierforschung, Münster), Detlef Schenke (Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz, Berlin), Jens Jacob (Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, Institut für Pflanzenschutz im Gartenbau und Forst, Wirbeltierforschung, Münster) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Durchführung der Studie: Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen ; Redaktion: Fachgebiet IV 1.4 Gesundheitsschädlinge und ihre Bekämpfung Anke Geduhn, Susanne Hein, Annika Schlötelburg
VerfasserWalther, Bernd ; Schenke, Detlef ; Jacob, Jens
BeiträgerGeduhn, Anke ; Hein, Susanne ; Schlötelburg, Annika
KörperschaftDeutschland ; Julius Kühn-Institut
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, August 2020
Umfang1 Online-Ressource (90 Seiten, 2,39 MB) : Illustrationen, Diagramme
Anmerkung
Abschlussdatum: Januar 2019
Quellenverzeichnis: Seite 82-90
Sprache der Zusammenfassung: Deutsch, Englisch
SpracheDeutsch
SerieTexte ; 2020, 159
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-1051148 
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Effektivität und Weiterentwicklung von Risikominderungsmaßnahmen für die Anwendung von als Biozid ausgebrachten antikoagulanten Rodentiziden mit hohem Umweltrisiko [2.39 mb]
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Keywords
Zur Regulierung von Schadnagerpopulationen werden im Biozidbereich in Deutschland in den meisten Fällen Fraßköder mit blutgerinnungshemmenden (antikoagulanten) Wirkstoffen eingesetzt. Antikoagulante Rodentizide wirken bei allen warmblütigen Tieren also auch bei Organismen die nicht bekämpft werden sollen oder dürfen. Zudem sind die meisten dieser Wirkstoffe persistent bioakkumulierend und toxisch. Um Nichtzielorganismen zu schützen und Einträge in die Umwelt zu minimieren wurden bei der Biozid-Zulassung von antikoagulanten Rodentiziden verbindliche Risikominderungsmaßnahmen festgeschrieben. Die Effektivität dieser Maßnahmen ist jedoch kaum empirisch untersucht so dass Wissensdefizite auch im Hinblick auf eine mögliche Optimierung bzw. Weiterentwicklung von Risikominderungsmaßnahmen bestehen. Im Rahmen dieses Forschungs- und Entwicklungsvorhabens wurden daher drei zentrale Aspekte mit Bezug auf den Schutz von Nichtzielorganismen näher betrachtet. Im ersten Teil wurde untersucht wie sich die Ausbringung antikoagulanter Rodentizide in Köderstationen ausschließlich innerhalb von Gebäuden im Vergleich zum Einsatz in und um Gebäude auf das Auftreten blutgerinnungshemmender Wirkstoffe in freilebenden Nichtzielkleinsäugern auswirkt. Weiterhin wurden die Bewegungsmuster und Sterbeorte vergifteter Wanderratten auf Bauernhöfen dokumentiert um daraus Rückschlüsse auf die mögliche Exposition von Beutegreifern ziehen zu können. Im zweiten Teil wurden Rückstände antikoagulanter Rodentizide in Rotfüchsen aus ländlichen und urbanen Räumen untersucht um mögliche Unterschiede in der Exposition zu identifizieren. Außerdem wurde das Auftreten blutgerinnungshemmender Wirkstoffe in verschiedenen Singvögeln während Rattenbekämpfungen auf landwirtschaftlichen Betrieben analysiert. Im dritten Teil wurde versucht die Ausbringung von Fraßködern in Köderstationen so zu gestalten dass Nichtzielorganismen von der Köderannahme ausgeschlossen werden.
Keywords (Englisch)
In Germany in most cases anticoagulant rodenticides are used to control commensal pest rodents in the biocide sector. These agents are effective not only in target species but also in other vertebrate taxa. Moreover most anticoagulants are persistent bioaccumulative and toxic. In order to mitigate risk and to minimise release into the environment mandatory risk mitigation measures were stipulated within the biocidal products authorisation. However their efficiency has not yet been empirically tested and information for advancing risk mitigation measures is missing. In this research and development project we focused on three aspects of risk mitigation measures with regard to the protection of non-target species. Firstly we investigated whether applying anticoagulant rodenticides in bait stations exclusively inside buildings has an effect on the occurrence and concentration of anticoagulant residues in non-target small mammals compared to their application in and around buildings. Additionally we observed spatio-temporal patterns of poisoned Norway rats on farms and we documented the locations where poisoned individuals succumbed to rodenticides. Secondly anticoagulant residues in red foxes from rural and urban regions were analysed to identify possible differences in exposure. Furthermore the occurrence of anticoagulant residues in different songbird species during rat control on farms was investigated. Thirdly we developed and tested a new bait station design that aimed to exclude non-target small mammals from bait consumption.