Auswirkungen von Klimaanpassung auf den Arbeitsmarkt : eine Modellierung des zukünftigen maßnahmeninduzierten Arbeitskräftebedarfs : Teilbericht / von Florian Bernardt, Dr. Marc Ingo Wolter (Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung, Osnabrück), Dr. Friederike Rausch-Berhie (Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Durchführung der Studie: Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung ; Redaktion: Fachgebiet I 1.6 KomPass - Klimafolgen und Anpassung - Kirsten Sander
Umso mehr der Klimawandel in Deutschland spürbar wird, desto mehr gewinnen Maßnahmen zur Anpassung an die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels an Bedeutung. Die in diesem Bericht vorgestellten Modellrechnungen sollen helfen, jene Berufe zu identifizieren, bei denen Anpassungsmaßnahmen einerseits zu einem Mehrbedarf an Fachkräften führen und bei denen zudem davon ausgegangen werden kann, dass in den Berufen auch veränderte Kompetenzanforderungen vorliegen. Die zugrundeliegenden Modellrechnungen beruhen auf dem Modellsystem des QuBe-Projektes (siehe www.qube-projekt.de), bei welchem die volkswirtschaftlichen Wirkungen von potenziellen Anpassungsmaßnahmen auf Branchen und Berufe ermittelt werden. Im Ergebnis können Herausforderungen hinsichtlich des Bedarfs an Fachkräften in besonders von der Klimaanpassung betroffenen Branchen und der dort arbeitenden Personen für konkrete Ausbildungsberufe abgeleitet werden. Unter der Voraussetzung, dass die im Rahmen des Szenarios getroffenen Annahmen über Anpassungsmaßnahmen umgesetzt werden, ist insgesamt mit ansteigenden Arbeitskräftebedarfen zu rechnen. Im Jahr 2040 ist ein Anstieg des Arbeitskräftebedarfs von rund 57 000 Erwerbstätigen im Klimaanpassungsszenario im Vergleich zum Referenzszenario zu erwarten. Es zeigt sich, dass einzelne Berufsgruppen durch die berücksichtigten Anpassungsmaßnahmen besonders gefordert sind. So können insgesamt 21 der 144 Berufsgruppen der Klassifikation der Berufe (KldB) als relevanteste Berufsgruppen im Klimaanpassungsszenario identifiziert werden. Für insgesamt 7 dieser 21 relevantesten Berufsgruppen ist bis zum Jahr 2040 mit einem Fachkräfteengpass zu rechnen. Hiervon besonders betroffen sind die Bereiche "Bau- und Ausbaugewerbe" sowie "Medizinische und nicht-medizinische Gesundheitsberufe".
The more climate change is felt in Germany, the more important measures to adapt to the unavoidable consequences of climate change become. The model calculations presented in this report are intended to help identify those occupations for which adaptation measures will lead to an increased demand for skilled labour and for which it can also be assumed that the skills requirements in the occupations will also change. The underlying model calculations are based on the model system of the QuBe project (see www.qube-projekt.de), in which the economic effects of potential adaptation measures on sectors and occupations are determined. As a result, challenges can be derived with regard to the need for skilled labour in sectors particularly affected by climate adaptation and the people working in these sectors for specific training occupations. On the condition that the assumptions made in the scenario regarding adaptation measures are implemented, an overall increase in labour demand can be expected. In 2040, an increase in labour demand of around 57,000 workers is expected in the climate adaptation scenario compared to the reference scenario. Individual occupational groups are particularly challenged by the adaptation measures taken into account. A total of 21 of the 144 occupational groups in the Classification of Occupations can be identified as the most relevant occupational groups in the climate adaptation scenario. For a total of 7 of these 21 most relevant occupational groups, a shortage of skilled labour can be expected by 2040. The "construction and finishing trades" and "medical and non-medical healthcare professions" are particularly affected by this.