Titelaufnahme

Titel
Narrative und Diskurse in der Umweltpolitik: Möglichkeiten und Grenzen ihrer strategischen Nutzung : Zwischenbericht / von Cristina Espinosa, Michael Pregernig (Professur für Sustainability Governance, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg), Corinna Fischer (Öko-Institut, Freiburg) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Durchführung der Studie: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie, Öko-Institut e.V. ; Redaktion: Fachgebiet I 1.1 Grundsatzfragen, Nachhaltigkeitsstrategien und -szenarien, Ressourcenschonung Anne Klatt
VerfasserEspinosa, Cristina ; Pregernig, Michael ; Fischer, Corinna
BeiträgerKlatt, Anne
KörperschaftDeutschland ; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ; Öko-Institut
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, September 2017
Umfang1 Online-Ressource (100 Seiten, 2,61 MB) : Illustrationen
Anmerkung
Abschlussdatum: Oktober 2016
Quellenverzeichnis: Seite 81-87
Sprache der Zusammenfassung: Deutsch, Englisch
SpracheDeutsch
SerieTexte ; 2017, 86
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-1064899 
Zugriffsbeschränkung
 Das Dokument ist frei verfügbar
Dateien
Narrative und Diskurse in der Umweltpolitik: Möglichkeiten und Grenzen ihrer strategischen Nutzung [2.61 mb]
Links
Nachweis
Klassifikation
Keywords
Umweltprobleme sind nicht einfach objektiv gegebene Phänomene die mittels rational ausgewählter Instrumente effektiv gelöst werden können. Themen wie Klimawandel Biodiversitätsverlust Entwaldung Wüstenbildung und ähnliches sind von Machtbeziehungen aber auch von widerstreitenden Perspektiven und Interpretationen geprägt die noch dazu hochgradig kontextabhängig sind. Diese Perspektiven und Interpretationen bestimmen in komplexer Weise wie Umweltprobleme gesellschaftlich verstanden und politisch adressiert werden. Vor dem Hintergrund dieser Einsicht haben in den letzten drei Jahrzehnten sprachsensitive und diskursive Ansätze in der Analyse umweltpolitischer Problemlagen stark an Bedeutung gewonnen und dies quer über verschiedene sozialwissenschaftliche Disziplinen hinweg von der Soziologie über die Politische Ökologie bis zur Politikfeldanalyse. Weitgehend auf eine Literaturanalyse von Studien zur Rolle von Diskursen und Narrativen in der Umweltpolitik gestützt verfolgt dieser Bericht drei miteinander verknüpfte Ziele: Erstens werden zentrale Konzepte wie sie in sprachsensitiven und diskursiven Theorieansätzen wie auch in empirischen Studien zu Umweltdiskursen verwendet werden einer begrifflichen Klärung zugeführt wobei besonderes Augenmerk auf die beiden Schlüsselkonzepte 'Diskurs' und 'Narrativ' gelegt wird. Zweitens werden wichtige Funktionen die Narrative im politischen Prozess erfüllen können darstellt und sechs Hypothesen zu den Erfolgsbedingungen umweltpolitischer Narrative präsentiert und mit Beispielen bebildert. Drittens wird anhand von zwei Fallbeispielen den Konzepten der 'ökologischen Modernisierung' und des 'Guten Lebens' und den darin eingeschriebenen Narrativen aufgezeigt wie Narrative als Kommunikationsinstrumente der Umweltpolitik eingesetzt wurden und welche praktischen Schlussfolgerungen sich daraus ziehen lassen. Aufbauend auf die vorhergehenden Analysen wird abschließend eine sogenannte 'umweltpolitische Diskurslandkarte' als praktisches Instrument zur Einschätzung der Anschlussfähigkeit von Diskursen und Narrativen vorgestellt. Insgesamt liefert der Bericht damit praktische Impulse für die Reflexion und Entwicklung politischer Strategien zur erfolgreichen umweltpolitischen Kommunikation.
Keywords (Englisch)
Environmental problems are not simply objective phenomena that can be rationally approached and resolved in a single straightforward and effective way. Issues such as climate change biodiversity loss deforestation desertification and many more are imbued with power and subject to conflicting perspectives and interpretations which are highly context specific. These perspectives and interpretation integrally shape the way environmental problems are socially understood and dealt with by different means of organizing social co-existence such as politics. Accordingly in the last three decades language-sensitive and discursive approaches have become common for the study of environmental issues in the intersecting fields of sociology political ecology and policy studies. Principally drawing from a literature review on the role of discourse and narratives in environmental politics this report fulfils three interrelated aims: first it clarifies key terms used in language-sensitive and discursive approaches for the study of environmental issues such as 'discourse' and 'narrative'. Second it systematizes the key functions of narratives in politics and presents six hypotheses about the factors contributing to the success of narratives. Third it provides illustrative examples and detailed accounts of the contents of successful narratives such as those interwoven in the two discourses of 'ecological modernization' and the 'good life'. Finally the report sketches out a 'discourse map' intended as an analytical tool to explore how new narratives link up with patterns available through different dominant discourses and neologisms shaping environmental politics. Overall this report provides practical impulses for reflecting and developing strategies for a meaningful and successful communication of environmental problems in politics.