Titelaufnahme

Titel
Entwicklungspolitisch sensible Umweltpolitik / von Carmen Richerzhagen, Steffen Bauer (Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), Bonn), Cristina Espinosa, Michael Pregernig (Professur für Sustainability Governance, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Durchführung der Studie: Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE), Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie ; Redaktion: Fachgebiet I 1.1 Grundsatzfragen, Nachhaltigkeitsstrategien und -szenarien, Ressourcenschonung Almut Jering, Gerolf Hanke, Anne Klatt
VerfasserRicherzhagen, Carmen ; Bauer, Steffen ; Espinosa, Cristina ; Pregernig, Michael
BeiträgerJering, Almut ; Hanke, Gerolf ; Klatt, Anne
KörperschaftDeutschland ; Deutsches Institut für Entwicklungspolitik ; Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, März 2019
Umfang1 Online-Ressource (84 Seiten, 1,89 MB)
Anmerkung
Zwischenbericht aus dem FuE "Umweltpolitik im 21. Jahrhundert" (AP 6)
Abschlussdatum: Februar 2019
Literaturverzeichnis: Seite 76-84
Sprache der Zusammenfassung: Deutsch, Englisch
SpracheDeutsch
SerieTexte ; 2019, 20
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-1064915 
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Klassifikation
Keywords
Globale Umweltprobleme wie auch die weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Gewichte haben sich in den letzten zehn bis zwanzig Jahren dynamisch verändert. Ursachen und Betroffenheit fallen speziell bei den globalen Umweltproblemen geographisch in der Regel auseinander. Industrieländer tragen maßgeblich die historische Verantwortung aber zunehmend tragen auch Schwellen- und Entwicklungsländern zur Verschärfung globaler Umweltprobleme bei. Letztere bleiben zugleich stärker von deren negativen Auswirkungen betroffen. Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung und den Zielen für Nachhaltige Entwicklung (SDGs) hat sich die internationale Gemeinschaft auf eine neue Entwicklungsagenda verständigt um diese Zusammenhänge zu adressieren. Die übergreifenden Fragestellungen dieses Berichts sind welche Diskurse und Strategien zu einer Transformation hin zu nachhaltigen Entwicklungspfaden in Entwicklungs- Schwellen- und Industrieländern beitragen und wie dabei bisher vernachlässigte ungelöste oder neu auftretende Umweltprobleme adressiert werden. Daher werden zunächst Umwelt- und Entwicklungsdiskurse die sowohl die Entwicklungs- als auch die Umweltpolitik nach Ende des zweiten Weltkriegs bis heute stark geprägt haben historisch eingeordnet und diskutiert. Die Annahme ist dass eine entwicklungspolitisch sensibilisierte Umweltpolitik die Legitimation umweltpolitischer Zielsetzungen in Politik Wirtschaft und Gesellschaft stärken und die Motivation zur Durchsetzung umweltpolitischer Interessen durch gesellschaftliche privatwirtschaftliche wie auch öffentliche Akteure fördern kann. In einem zweiten Schritt werden exemplarische Strategien Nachhaltiger Entwicklung in Ecuador Vietnam und Kenia hinsichtlich ihrer Genese ihrer Operationalisierung und Umsetzungsvoraussetzungen analysiert. Derart wird anschaulich nachvollzogen wie sich die diskutierten Umwelt- und Entwicklungsdiskurse in der Praxis ausdifferenzieren ("Reality Check"). Dabei zeigt sich einerseits dass der Nachhaltigkeitsbegriff in unterschiedlichen Ländern und zwischen unterschiedlichen Akteursgruppen unterschiedlichen Interpretationen unterliegt. Anderseits wird deutlich dass die empirisch beobachtbaren Wohlfahrtsmodelle sehr ähnlich bleiben. Sie entsprechen in der Regel einem wachstumsorientierten auf Ressourcenverbrauch basierenden kapitalistischen Wirtschaftsmodell wie es auch für die wohlhabenden Nationen des globalen Nordens prägend ist.
Keywords (Englisch)
The last 10 to 20 years have seen dynamic changes in the global environment as well as in the balance of world economic and geopolitical power. The causes and effects of global environmental change are generally separated geographically. While industrialised countries bear the primary historical responsibility emerging economies and developing countries are increasingly contributing too. Yet the latter are affected more heavily by the negative impacts. The international community adopted the 2030 Agenda for Sustainable Development and its Sustainable Development Goals (SDGs) as a way of addressing these interlinkages. The overarching questions in this report are: What discourses and strategies contribute to a transformation to sustainable development pathways in developing countries emerging economies and industrialised countries and how do these address hitherto neglected unresolved or newly emerging environmental problems? The report first provides a historical appraisal and discussion of pertinent discourses that have shaped development and environmental policy from the end of the Second World War to the present day. It is assumed that an environmental policy sensitive to development issues will be able to boost the legitimacy of environment policy objectives in the spheres of policy-making business and society and the motivation of civil society private sector and public actors to assert environmental interests. Second it analyses exemplary sustainable development strategies in Ecuador Vietnam and Kenya to illustrate how the discourses under discussion differentiate themselves from one another in practice (reality check). On the one hand this shows that sustainability is interpreted differently in different countries and among different groups of actors. On the other hand it demonstrates that the empirically observable models of prosperity remain very similar. They generally correspond to a growth-oriented capitalist economic model based on resource consumption a model that remains representative for the prosperous nations of the global North as well.