Titelaufnahme

Titel
Szenario Luftverkehr Deutschland unter Einbezug von Umweltaspekten / von Markus Maibach, Martin Peter, Maura Killer, Cuno Bieler, Remo Zandonella, Benedikt Notter, Damaris Bertschmann (INFRAS Forschung und Beratung, Zürich) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Durchführung der Studie: INFRAS Forschung und Beratung ; Redaktion: Fachgebiet I 2.1 Umwelt und Verkehr Martyn Douglas
VerfasserMaibach, Markus ; Peter, Martin ; Killer, Maura ; Bieler, Cuno ; Zandonella, Remo ; Notter, Benedikt ; Bertschmann, Damaris
BeiträgerDouglas, Martyn
KörperschaftDeutschland ; INFRAS
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, Dezember 2018
Umfang1 Online-Ressource (107 Seiten, 3,55 MB) : Illustrationen, Diagramme, Karten
Anmerkung
Teilvorhaben Luftverkehr des FuE-Projekts "Anforderungen und Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Entwicklung des Güterverkehrs - Eine systematische Analyse auf der Grundlage eines Ländervergleichs"
Abschlussdatum: Mai 2017
Quellenverzeichnis: Seite 106-107
Sprache der Zusammenfassung: Deutsch, Englisch
SpracheDeutsch
SerieTexte ; 2018, 109
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-1065582 
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Szenario Luftverkehr Deutschland unter Einbezug von Umweltaspekten [3.55 mb]
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Klassifikation
Keywords
Um - im Sinne des Nachhaltigkeitskonzepts - der Umweltperspektive eine zur Wirtschaftsperspektive gleichwertige Bedeutung zu geben ist es notwendig die Umweltbelastungen des Luftverkehrs kritisch zu würdigen Umweltziele zu konkretisieren und ein Szenario zu entwickeln dass diese Ziele erreichen kann. Dazu ist auch eine kritische Auseinandersetzung mit dem unterstellten Wachstum im Luftverkehr Deutschland notwendig. Die vorliegende Studie erarbeitet ein Positivszenario und ergänzt die Überlegungen des BMVI zum Luftverkehrskonzept. Daraus wird ersichtlich dass eine einseitige Ausrichtung auf betriebswirtschaftliche Wachstumsziele nicht nachhaltig ist und insbesondere die Umweltziele damit nicht erreicht werden. Von großer Bedeutung sind die sich ergebenden Konflikte zwischen umweltseitigen und betriebswirtschaftlichen Zielen auf den Flughäfen mit Hub-Funktion weil durch eine einseitige Orientierung an betriebswirtschaftlichen Zielen insbesondere die lärmkritischen Nachtrandzeiten belastet werden und das Wachstum die Klimaemissionen erhöht wird. Das Positivszenario umfasst insbesondere die Internalisierung der externen Klimakosten (Market-Based Measures Emissionsshandel etc) die Beibehaltung der Luftverkehrssteuer lärmoptimierte Betriebszeiten und eine Intermodalitätsregel die dafür sorgt dass Reisen mit einer Distanz unter 600 km mit der Bahn erfolgen (kostenoptimierte Distanz in der aus gesamtwirtschaftlicher Sicht die Schiene günstiger ist als die Luftfahrt). Im Vergleich zum Trend führt das Szenario bis 2030 immer noch zu einem beträchtlichen Wachstum der Flugpassagiere um über 50% ggü. heute. Die Wertschöpfung steigt von 10 Mrd EUR auf 18 6 Mrd EUR die Beschäftigung (direkter Effekt auf den Flughäfen) um 65.000 bis 70.000 Vollzeitaequivalente. Im Vergleich zum Wachstumsszenario von DIW Econ et al. (2015) ergibt sich aber für die Luftfahrt ein geringeres Wachstum von 11%. Dieses wird kompensiert durch die Stärkung der Schiene (Umlagerungseffekt) und durch weniger Wertschöpfungsabfluss im Bereich Tourismus (weil weniger Deutsche ins Ausland reisen). Insbesondere aber sinken die Klimaemissionen und die Lärmbelastungen bei den Flughäfen. Insgesamt können dadurch die formulierten Nachhaltigkeitsziele besser erreicht werden als im Trendszenario.
Keywords (Englisch)
To give the environmental perspective equal significance as the economic pespective - for the purpose of the sustainability strategy - it is necessary to critically examine the environmental impact of air traffic to specify environmental targets and to develop a scenario that can achieve those aims. This also requires a critical review of the implied growth in German air traffic. This study elaborates a positive scenario and complements the German Federal Ministry of Transport and Digital Infrastructure's (BMVI) considerations regarding aviation strategy. It thus becomes evident that a one-sided focus on economic growth targets is unsustainable and above all will not achieve environmental objectives. The conflicts that arise between environmental and economic aims at hub airports are of special significance as a one-sided focus on economic growth causes an environmental burden especially in the hours immediately surrounding night-time flight curfews when noise pollution is a particular disturbance and also increases emissions. In particular the positive scenario embraces an internalization of external climate costs (market-based measures emissions trading etc.) retaining the aviation tax optimizing flight times to minimize noise and a rule to affect a modal shift from airplanes to railways for trips of less than 600 km (the distance up to which rail travel has the more economic cost efficiency than flying from a macroeconomic perspective). Compared to the current trend this scenario still forecasts a considerable growth in air passengers of 50% between now and 2030. Added value will increase from 10 bn to 18.6 bn euros and employment (direct effect at airports) will grow by between 65 000 and 70 000 full-time equivalent jobs. However compared to the growth scenario of DIW Econ et al. (2015) the aviation growth forecast is 11% lower. This will be offset by a rise in rail passengers (redistribution effect) and less value-added outflow in the tourist sector (due to fewer Germans travelling abroad). Above all however harmful emissions and noise pollution will decrease at airports. Overall this will make it easier to accomplish the stated sustainability targets than in the trend scenario.