Titelaufnahme

Titel
Identifizierung schützenswerter Gebiete mit fernerkundlichen Methoden zum Zwecke der Ausweitung des kohärenten Netzwerks an Schutzgebieten in der Antarktis : Abschlussbericht / von Osama Mustafa, Jan Esefeld, Christian Pfeifer, Marie Charlott Rümmler (Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Jena) ; im Auftrag des Umweltbundesamtes ; Durchführung der Studie: Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ; Redaktion: Fachgebiet II 2.3 ‐ Schutz der Meere und Polargebiete - Fritz Hertel
VerfasserMustafa, Osama ; Esefeld, Jan ; Pfeifer, Christian ; Rümmler, Marie Charlott
HerausgeberHertel, Fritz
KörperschaftDeutschland ; Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, Juli 2024
Umfang1 Online-Ressource (243 Seiten, 71,74 MB) : Illustrationen, Karten, Diagramme
Anmerkung
Abschlussdatum: Dezember 2023
Literaturverzeichnis: Seite 75-81
Sprache der Zusammenfassung: Deutsch, Englisch
SpracheDeutsch
SerieTexte ; 2024, 99
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-1071058 
Zugriffsbeschränkung
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Identifizierung schützenswerter Gebiete mit fernerkundlichen Methoden zum Zwecke der Ausweitung des kohärenten Netzwerks an Schutzgebieten in der Antarktis [71.74 mb]
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Klassifikation
Keywords
Die Rechtssituation der Antarktis und der dazugehörigen Meeresgebiete südlich 60° südlicher Breite wird durch den 1959 beschlossenen Antarktis-Vertrag völkerrechtlich geregelt. Mit dem 1998 in Kraft getretenen Umweltschutzprotokoll zum Antarktis-Vertrag (USP) vereinbarten die Vertragsstaaten konkrete Regelungen zum Schutz der antarktischen Umwelt und der damit verbundenen Ökosysteme. Annex V des USP beinhaltet die Bestimmungen zu Schutzgebieten. Besonders wertvolle Gebiete lassen sich demnach als Antarctic Specially Protected Area (ASPA) ausweisen. Bisher wurden 75 solcher ASPA in der Antarktis ausgewiesen. Diese Schutzgebietskulisse wird jedoch als quantitativ unzureichend und nicht repräsentativ für die Vielfalt der antarktischen Biodiversität und Ökosysteme betrachtet. Vor diesem Hintergrund unternimmt die Bundesrepublik Deutschland mit dem hier dokumentierten Vorhaben erstmalig Anstrengungen zur Neuausweisung von Schutzgebieten (ASPA). Hierfür wurden im Rahmen dieses Vorhabens zunächst geeignete Gebiete mittels publizierter Daten und Fernerkundung recherchiert und beschrieben. Aus den 15 ermittelten Gebietskandidaten wurden letztlich die Gebiete "Danger Islands" und "Otto-von-Gruber-Gebirge" ausgewählt und zu konkreten Gebietsvorschlägen zunächst in Form von Vorabbewertungen (Prior Assessment) weiterentwickelt. Diese wurden von Deutschland gemeinsam mit den USA den Antarktisvertragsstaaten auf ihrer Konsultativtagung (ATCM/CEP) 2022 zur Abstimmung vorgelegt. Beiden Vorschlägen wurde zugestimmt. Daraufhin wurde in Zusammenarbeit mit internationalen Experten der Entwurf eines Managementplanes für das Gebiet "Danger Islands" erarbeitet dem wiederum auf der ATCM/CEP-Tagung 2023 zugestimmt wurde. Aufgrund der mangelnden Datenlage für das Gebiet "Otto-von-Gruber-Gebirge" fanden zur Vorbereitung der Entwicklung eines Managementplanentwurfes Ende 2022 umfangreiche Datenerhebungen im Gelände statt. Schwerpunkt dieser Arbeiten war die quantitative und räumliche Erfassung des dortigen Vorkommens an Schneesturmvögeln sowie von topographischen Basisdaten unter anderem durch intensiven Einsatz von Drohnentechnologie. Zusätzlich zu den beiden Gebieten die nun zu ASPAs entwickelt werden wurden durch Luftbildbefliegungen Basisdaten zur Ermittlung von Populationszahlen für Kaiserpinguine an der Küste des Weddellmeeres erstellt. Diese Daten unterstützen aktuelle politische Bemühungen zur Klassifizierung des Kaiserpinguins als besonders geschützte Art nach dem USP und zur Ausweisung eines CCAMLR-Meeresschutzgebietes im Weddellmeer.
Keywords (Englisch)
The status under international law of Antarctica is determined by the Antarctic Treaty. This treaty was signed in 1959 and covers the Antarctic continent and its surrounding marine areas south of 60° south latitude. Under the Environmental Protocol to the Antarctic Treaty which entered into force in 1998 the Parties agreed on concrete regulations for the protection of the Antarctic environment and its associated ecosystems. Annex V of the Environmental Protocol contains the regulations on protected areas. According to these regulations particularly valuable areas can be designated as Antarctic Specially Protected Areas (ASPAs). To date 75 such ASPAs have been designated in the Antarctic. However these 75 ASPAs are considered too few and also insufficiently representative of the diversity of Antarctic biodiversity and ecosystems. In this context the Federal Republic of Germany is for the first time undertaking efforts to designate new protected areas (ASPA) with the project documented here. For this purpose suitable areas were first researched and described using published data and remote sensing. From the 15 candidate areas identified the areas "Danger Islands" and "Otto-von-Gruber-Gebirge" were finally selected and definite area proposals were developed for them initially in the form of Prior Assessments. Germany together with the USA then presented these proposals to the Antarctic Treaty Countries for adoption at their consultative meeting (ATCM/CEP) in 2022. Both proposals were approved. A draft management plan for the Danger Islands area was subsequently developed in cooperation with international experts. This draft plan was then adopted at the ATCM/CEP meeting in 2023. Because there was a lack of data for the "Otto-von-Gruber-Gebirge" extensive data collection in the field took place at the end of 2022 in preparation for the development of a draft management plan. The focus of this work was the quantitative and spatial survey of snow petrel occurrence in addition to the collection of basic topographic data. This data collection made intensive use of drone technology. In addition to investigations in the two prospective ASPAs aerial surveys were used to obtain baseline data on emperor penguin population numbers on the Weddell Sea coast. These data support current policy efforts to classify the emperor penguin as a Specially Protected Species under the Protocol on Environmental Protection and to designate a CCAMLR Marine Protected Area in the Weddell Sea.