Titelaufnahme

Titel
Identifying and supporting vulnerable households in light of rising fossil energy costs : interim report / by Dr. Katja Schumacher, Dr. Viktoria Noka, Dr. Johanna Cludius (Öko-Institut, Berlin) ; on behalf of the German Environment Agency ; report performed by: Öko-Institut ; scientific supervision: Section I 1.4 Economic and Social Environmental Issues, Socio-Ecological Structural Change, Sustainable Consumption - Dr. Kerstin Tews
VerfasserSchumacher, Katja ; Noka, Viktoria ; Cludius, Johanna
HerausgeberTews, Kerstin
KörperschaftDeutschland ; Öko-Institut
ErschienenDessau-Roßlau : Umweltbundesamt, January 2025
Umfang1 Online-Ressource (84 Seiten, 4,45 MB) : Diagramme
Anmerkung
Literaturverzeichnis: Seite 76-81
Report completed in: November 2024
Sprache der Zusammenfassung: Englisch, Deutsch
SpracheEnglisch
SerieTexte ; 2025, 1
URNurn:nbn:de:gbv:3:2-1111195 
Zugriffsbeschränkung
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Identifying and supporting vulnerable households in light of rising fossil energy costs [4.45 mb]
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Klassifikation
Keywords
The study explores the concept of energy poverty and vulnerability within the German context emphasizing the impact of rising energy costs and low energy efficiency of buildings on energy poor or vulnerable households. Vulnerability in this setting refers to the risk households face due to external factors such as increased energy prices and the lack of resources to improve energy efficiency in their homes. As climate goals drive energy prices up particularly through mechanisms like carbon pricing lower-income households often reliant on fossil fuels and lacking funds for energy efficiency upgrades are disproportionately affected. The report therefore advocates for climate policies that account for social impacts and offer adaptation support. Germany currently lacks a standardized definition and robust indicators for energy poverty viewing it as part of general poverty rather than as a distinct structural issue. This perspective limits the effectiveness of targeted interventions. Although Germany has measures like the "Stromspar-Check" for low income households to address behavioural energy savings these are insufficient to address deeper structural inefficiencies. The EU’s Energy Efficiency Directive however requires a portion of energy savings to be directed specifically toward vulnerable groups. The Social Climate Plans to be submitted in 2025 mandates EU member states to define energy poverty and vulnerability develop indicators to identify these groups and design policies and measures that support these groups to transition to climate-friendly technologies. The study estimates around 3 million households to be vulnerable with respect to increasing fossil energy or CO2 prices. This corresponds to about 10% of all 30 million households using fossil fuels for heating. More than 80% of these vulnerable households live in multi-family buildings almost all of them as tenants. It should be noted that in this study in light of carbon pricing systems only households using fossil fuel-based heating are considered. These households make up about 75% of all households in Germany. A socially differentiated program for energy-efficient building renovation similar to the French MaPrimeRénov’ program could support these households. This program would offer targeted subsidies helping households save energy and transition to renewable energy sources. By adapting a similar program Germany could enhance its current policies shifting from basic income support to a targeted efficiency-focused approach that promotes sustainable energy use and mitigates social inequality. In conclusion the study calls for clear definitions comprehensive data and indicators as well as a targeted subsidy program to effectively address energy poverty and vulnerability. Only with these measures can Germany ensure a socially equitable energy transition.
Keywords (Englisch)
Steigende Energiepreise ein schlechter energetischer Zustand des Gebäudes und ein geringes Einkommen können dazu führen dass Haushalte nicht in der Lage sind ihren Energiebedarf zu decken ihre Wohnungen angemessen zu heizen oder ihre Energierechnungen zu bezahlen. Diese Haushalte werden als energiearme oder auch vulnerable Haushalte bezeichnet. Eine einheitliche Definition von Energiearmut oder Vulnerabilität gibt es in Deutschland bisher jedoch nicht. Die vorliegende Studie widmet sich daher den Konzepten der Energiearmut und Vulnerabilität stellt Definitionen und Indikatoren vor und betrachtet Politiken und Maßnahmen zur Unterstützung betroffener Gruppen. Die Studie hebt dabei hervor dass Energiearmut nicht als Teil der allgemeinen Armut zu verstehen ist sondern als eigenes strukturelles Problem zu betrachten ist. Energiearmut wird durch mehrere Faktoren verursacht: Haushalte leben in ineffizienten Gebäuden Energiepreise steigen und ihr Einkommen ist gering. Das Konzept der Vulnerabilität geht darüber hinaus und bezieht weitere Faktoren mit ein bspw. inwiefern Haushalte durch CO2-Kosten betroffen sind und über Investitionsmöglichkeiten für Effizienzverbesserungen oder neue Heizungen verfügen. Ungefähr 75% der Gebäude in Deutschland werden fossil beheizt so dass die Heizkosten mit dem CO2-Preis ansteigen wenn keine Investitionen in die Senkung fossiler Energiebedarfe durchgeführt werden. Unter Betrachtung verschiedener Indikatoren kommt die Studie zu dem Schluss dass in Deutschland etwa 3 Millionen Haushalte vulnerabel in Bezug auf steigende Energiepreise sind. Dies entspricht etwa 10 % aller 30 Millionen Haushalte die fossile Brennstoffe zum Heizen verwenden. Mehr als 80 % dieser vulnerablen Haushalte leben in Mehrfamilienhäusern fast alle von ihnen sind Mieter*innen. Es sei darauf hingewiesen dass in diese Studie im Kontext der CO2-Bepreisung durch den nationalen Emissionshandel oder den ETS 2 nur Haushalte berücksichtigt werden die mit fossilen Brennstoffen heizen. Eine wichtige Aufgabe für soziale Klimapolitik ist es daher Maßnahmen und Instrumente bereitzustellen die es energiearmen und vulnerablen Haushalte ermöglichen ihren fossilen Energiebedarf zu reduzieren. Diesen Ansatz verfolgt auch der Klima-Sozialfonds der im Zusammenhang mit dem neuen europäischen Emissionshandel für Gebäude und Straßenverkehr eingeführt wird. Er legt den Schwerpunkt darauf vulnerable Gruppen zu unterstützen in klimafreundliche Technologien oder Maßnahmen zu investieren bzw. daran teilzuhaben. Die Studie beleuchtet verschiedene Instrumente zur Unterstützung vulnerabler Haushalte und befasst sich vertieft mit dem Ansatz einer sozial gestaffelten Förderung für energetische Gebäudesanierung am Beispiel des französischen MaPrimeRénov'-Programms. Ein solches Programm könnte auf Deutschland übertragen werden und würde vulnerablen Haushalten mit höheren Zuschüssen helfen Energie einzusparen und auf erneuerbare Energiequellen umzusteigen. In der Studie werden die dafür nötigen Investitionen der Förderbedarf sowie die Energiekosteneinsparungen abgeschätzt. Mit einer sozial gestaffelten Förderung könnte Deutschland seinen derzeitigen Förderansatz verbessern und von einer reinen Einkommensunterstützung für vulnerable Haushalte zu einem zielgruppenorientierten Ansatz übergehen der eine nachhaltige Energienutzung befördert und soziale Ungleichheiten verringert.