Ziel der Arbeit war, Risikogruppen für Folgeschäden einer arteriellen Punktion zu erkennen, das Risiko für das Auftreten eines Aneurysma spurium zu ermitteln und die Therapie-möglichkeiten bezüglich ihrer Effektivität und Sicherheit zu klassifizieren. Besonders wurde der Frage nachgegangen, inwieweit die duplexsonografisch gestützten Verfahren zur Behandlung eines Aneurysma spurium etabliert sind und ob die Thrombin-Therapie sicher und effektiv ist. Patienten und Methode: Bei 82 Patienten wurde in einem Zeitraum von 29 Monaten ein punktionsbedingtes Aneurysma spurium duplexsonografisch diagnostiziert. Das Alter betrug median 70,5±9,8 Jahre. Betroffen waren 33 Frauen (40,24%) und 49 Männer (59,76%). Alle 82 gefundenen Aneurysmata wurden einer Therapie zugeführt. Bei Ineffektivität der primären Therapie erfolgte in 27 Fällen eine sekundäre Therapie; somit wurden insgesamt 109 Therapiemaßnahmen ausgewertet. Es erfolgten 14 Operationen (12,8%), 62 Kompressionen (56,9%) und 33 Thrombin-Therapien (30,3%). Ergebnisse: Bei 5022 Punktionen im Zeitraum von 29 Monaten fand sich bei 82 Patienten ein Aneurysma spurium. Dies entsprach einer Häufigkeit von 1,63%. Patienten mit arterieller Hypertonie, Alter über 60Jahre, Adipositas ab einem BMI von ≥25, thrombozyten-aggregationshemmenden Medikamenten, Arteriosklerose und Niereninsuffizienz wiesen ein erhöhtes Risiko für ein Aneurysma spurium auf. Die operative Therapie und die Thrombin-Therapie waren signifikant erfolgreicher als die Kompressionstherapie (100/93,9/59,7%; p=0,003 bzw. p=0,0003). Die Gruppen der Patienten mit Kompressions- und mit Thrombin-Therapie hatten eine signifikant kürzere therapiebedingte Verweildauer als die Gruppe der operierten Patienten (1/1/5,5 Tage; p Schlussfolgerung: Die zunehmende Bedeutung der Thrombin-Therapie konnte bestätigt werden. Die Thrombin-Therapie kann zur Behandlung eines punktionsbedingten Aneurysma spurium vom erfahrenen Anwender als Standardtherapie eingesetzt werden.
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