Die Arbeit beschreibt Eigenschaften der kovalente Neuverknüpfung von DNA Molekülen in Pflanzengenomen. Dabei wurden Untersuchungen zur extrachromosomalen sowie zur intrachromosomalen homologen Rekombination durchgeführt, die zeigten, dass im Gegensatz zu Bakterien und Hefe DNA Schäden in Pflanzen meist mittels illegitimer Rekombination repariert werden. Um die Effizienz homologer Rekombination an spezifischen Stellen zu steigern, wurde mittels der hochspezifischen Restriktionsendonuklease I-SceI Doppelstrangbrüche im Pflanzengenom induziert. So konnte homologe Rekombination an der Bruchstelle um mehrere Größenordnungen erhöht werden. Bei der Reparatur des Bruches verhalten sich die beiden Enden der DNA unabhängig voneinander, d.h. ein Ende kann mit homologer und das andere mit illegitimer Rekombination repariert werden. Bei der ausschließlichen Reparatur von Brüchen mittels illegitimer Rekombination kommt es neben Deletionen überraschenderweise auch zu Insertionen von genomischen und Transgensequenzen. All diese Vorgängen können im Wesentlichen mit einem einzigen Modell, dem "Synthesis-Dependent Strand Annealing" (SDSA) Modell, erklärt werden. Obwohl das Modell das Kopieren fast jeder Sequenz (homolog oder nicht) in den Bruch erlaubt, werden "Crossovers" vermieden. So kommt es zur Tolerierung von kleineren Veränderungen an den Bruchstellen, eine grundsätzliche Destabilisierung des hochrepetitiven Pflanzengenoms wird jedoch vermieden.
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