Alterationen des Tumorsuppressorgens p53 sind die am meisten beobachteten genetischen Läsionen in humanen Tumoren. Sie führen zu einem Verlust der regulatorischen Funktion des p53 bei der Kontrolle des Zellzyklus, welche normalerweise die Zelle vor der malignen Transformation schützt. Veränderungen im p53 Genprodukt können immunogen sein und die Bildung von p53- Autoantikörpern (p53ab) bewirken, die bei Patienten mit unterschiedlichen Karzinomen nachweisbar sind. Die Entstehung von p53ab ist nicht vom Tumortyp abhängig aber hoch spezifisch für Malignität. Methode: Wir untersuchten das Auftreten der p53ab und ihre klinische Relevanz bei 74 Patienten mit Magen-, 35 Patienten mit Pankreas- und 25 Patienten mit Ösophaguskarzinom. Zur prae- und postoperativen Bestimmung der p53ab nutzten wir einen enzyme-linked immunosorbent assay (ELISA) Kit. Die Beziehung zwischen der Positivität von p53ab und dem abnormalen Nachweis von p53 im Tumorgewebe wurde untersucht. Die klinischen und pathologischen Parameter sowie die Prognose dieser Patienten wurden betrachtet. Ergebnis: In unserer Untersuchung haben wir 20.3% (15/74) p53ab im Serum von Patienten mit Magen-, 20% (7/35) mit Pankreas- und 28% (7/25) mit Ösophaguskarzinom gefunden. Der Vergleich zwischen dem serologischen Nachweis von p53ab und der Expression von p53 im Tumorgewebe ergab, daß bei 27 von 29 Patienten mit p53ab im Serum auch immunhisto-chemisch p53 nachgewiesen werden konnte. Eine signifikante Korrelation fanden wir zwischen den p53ab und einem fortgeschrittenen Tumorstadium (p=0.029) und einer verkürzten Überlebenszeit (p=0.011) bei den Patienten mit Magenkarzinom. Bei den Pankreaskarzinompatienten konnten wir eine negative Korrelation zwischen dem Auftreten der p53ab und der Überlebenszeit zeigen (p=0.0098). Schlußfolgerung: Wir konnten zeigen, daß p53ab bei Magen-, Pankreas- und Ösophaguskarzinomen nachweisbar sind und bei Patienten mit Magen- und Pankreaskarzinom mit einer ungünstigen Prognose einhergeht.
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