Die elektrochemische Reduktion der CH-aciden Nitrile Malonsäuredinitril, Diphenylacetonitril und o-Cyanophenylacetonitril liefert bei gleichzeitiger anodischer Kupfer- bzw. Zinkauflösung Nitrilmetallkomplexe. Zur Stabilisierung der elektrochemisch gebildeten Kupfer(I)-Ionen wurden Phosphane (PPh3, PBu3, PMePh2) als zusätzliche Liganden eingesetzt. Die Komplexe [Cu(Ph2CCN)(PPh3)3], [Cu(Ph2CCN)(PMePh2)3], [Cu(Ph2CCN)(PBu3)3], [Cu{C(H)CN(o-CN-C6H4)}(PPh3)2], [Zn{CH(CN)2}2] und [Zn(Ph2CCN)2] wurden in Gegenwart von Bu4NBF4 elektrochemisch synthetisiert, isoliert und mittels 1H-, 13C-, 31P- NMR- und IR-Spektroskopie sowie durch Elementaranalyse charakterisiert. Bei Verwendung von LiBF4 als Leitelektrolyt entstanden die Komplexe [Cu{NCC(H)CN}(PPh3)2] und [Cu(Ph2CCN)(PPh3)3], die ebenfalls isoliert wurden und deren Struktur 1H-, 13C-, 31P- NMR-, IR-spektroskopisch sowie durch Elementaranalyse ermittelt wurde. Die Komplexe wurden mit 1,10-Phenanthrolin umgesetzt und die Strukturen der entstehenden kristallinen Produkte wurden mittels RKSA aufgeklärt. Die RKSA zeigten, dass drei unterschiedliche Strukturtypen von Nitrilmetallkomplexen entstehen: ionogengebaute, keteniminartige und metallorganische Verbindungen. Die Struktur der Komplexe hängt von der Acidität der verwendeten Nitrile ab und wird durch das Leitelektrolyt-Kation beeinflusst.
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