Auch heute noch wird vielerorts in Deutschland Trinkwasser aus privaten Hausbrunnen gewonnen. Dabei bestehen teilweise erhebliche Probleme der Wasserqualität im Sinne der Trinkwasserverordnung (TVO). In der durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten Dissertation erfolgte die Erfassung und Bewertung der räumlichen und zeitlichen Entwicklung der Belastungssituation und der Belastungsursachen in privaten Trinkwasserbrunnen des gering bedeckten Lockergesteinsbereiches des Mittleren Erzgebirges am Beispiel des Einzugsgebietes der Saidenbachtalsperre. Durch die Anwendung und Entwicklung von Methoden, Techniken und Programmen innerhalb der Geographischen Informationssysteme (GIS) ArcInfo und ArcView in Verbindung mit datenbankgestützten Speichermodellen wurde an der Sektion Hydrogeologie des Umweltforschungszentrums Leipzig-Halle GmbH ein prototypisches Umweltinformationssystem (UIS) Saidenbachtalsperre entwickelt. Als Eingangsdaten dienten die sehr heterogenen Daten zur Umweltsituation, welche durch umfassende Felduntersuchungen zur hydrogeologischen Situation in den Brunneneinzugsgebieten, Analysen und statistische Auswertungen wesentlicher hydrochemischer Parameter zur Kennzeichnung der Brunnenwasserqualität und Untersuchungen der stabilen Isotope δ15N- und δ18O zur Ermittlung der Herkunft des Nitrat-Stickstoffs erweitert wurden. Das UIS ermöglicht effektive raumbezogene Analysen der die Belastungssituation beeinflussenden Regelfaktoren Naturraum, Nutzung und Bewirtschaftung sowie Landschaftswasser- und Stoffhaushalt im Brunnenanstrom und ist für eine Mehrfachnutzung von amtlicher Seite konzipiert.
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