In der Abteilung Physikalische und Rehabilitative Medizin der Universitätsklinik für Orthopädie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurde von 1997 bis 1999 eine Studie zur Untersuchung des Einflusses des Säuglingsschwimmens auf die motorische Entwicklung der Kinder bis zum dritten Lebensjahr durchgeführt. Zweihundert gesunde Säuglinge, davon einhundert Kinder, die zwischen ihrem zweiten und achten Lebensmonat den Säuglingsschwimmkurs besuchten, und einhundert Vergleichskinder, die keine spezielle motorische Stimulation erhielten, nahmen an einem motorischen Test für zwei- bis dreijährige Kinder teil. Verwendung fanden das Entwicklungsgitter nach Kiphard, die Münchner Funktionelle Entwicklungsdiagnostik nach Hellbrügge und ein ähnlich der Lincoln-Oseretzky-Skala (LOS KF 18) aufgebauter Motorischer Punktetest für zwei- bis dreijährige Kinder. Die Wirkung auf die motorische Entwicklung sowohl im fein- als auch im grobmotorischen Bereich ist statistisch signifikant nachgewiesen, die Grobmotorik wurde deutlich stärker beeinflusst als die Feinmotorik. Weiterhin wurde der Einfluss von Beginn oder Dauer des Schwimmkurses auf das Testergebnis untersucht. Es zeigte sich eine Abhängigkeit vom Zeitpunkt des Kursbeginnes. Es ist deutlich zu erkennen, dass das Säuglingsschwimmen die motorische Entwicklung der Kinder beschleunigt und darüber hinaus die vielfältigen Wirkungen des Mediums Wasser positiven Einfluss auf den Organismus und die persönliche Gesamtentwicklung der Kinder haben.
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