Ketoprofen, ein nichtsteroidales Antirheumatikum, weist aufgrund seiner strukturellen Eigenschaften (Arylpropionsäure- und Benzophenonderivat) einige Besonderheiten in seinem photochemischen Verhalten auf. Neben einem schnellen, bereits bei geringen UVA-Dosen ( Toxikologische Untersuchungen am in vitro- (HaCaT) und in vivo-Modell (HET-CAM) belegen, daß Ketoprofen unter dem Einfluß geringer UVA-Dosen starke antiproliferative (HaCaT) bzw. toxische Eigenschaften (HET-CAM) besitzt. In beiden Systemen zeigen die aus dem photoinduzierten Ketoprofen-Abbau hervorgehenden Photoproduktgemische auch unter dem Ausschluß von UVA-Licht toxische Eigenschaften. Die Photoinstabilität (UVA-Dosis 8 J/cm²) eines handelsüblichen 2,5 %-igen Ketoprofen-Gels äußert sich in einer drastischen Abnahme des Wirkstoffgehaltes, der Bildung von H2O2, einer Erhöhung des pH-Wertes, einer starken Viskositätszunahme und einer durch das Ausfallen der lipophilen Ketoprofen-Photoprodukte entstehenden sichtbaren Trübung. Die UVA-Exposition einer Gel-behandelten humanen exzidierten Haut führt - unabhängig vom Zeitpunkt der Bestrahlung (vor bzw. nach der Penetration) - zu einer Abnahme des Wirkstoffgehaltes auf ca. 10-20 % und zur Bildung verschiedener, in den Modellsystemen als toxisch wirksam charakterisierter Photoprodukte. Der photoinduzierte Ketoprofen-Zerfall kann durch den Einsatz von UVA-Absorbern erheblich reduziert werden; eine Verringerung der toxischen Wirkung der Photoprodukte ist auch durch Zugabe von Antioxidantien möglich. Basierend auf der stark antiproliferativen Wirkung von UVA-bestrahlten Ketoprofen-Lösungen wurde der Einsatz von Ketoprofen-haltigen Arzneiformen für die photodynamische Therapie vorgeschlagen und konnte mit dem erfolgreichen Verlauf eines Heilungsversuchs einer aktinischen Keratose (nicht repräsentativ, n = 3) bestätigt werden.
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