Trotz des neuen Interesses an der Kopplung zwischen einem antiferromagnetischen und einem ferromagnetischen Film, hervorgerufen durch Anwendungen in magnetoresistenten Bauteilen, ist ein volles Verständnis der beobachteten Phänomene noch nicht erreicht. Dieses ist zum Teil auf die unvollständige Charakterisierung der Grenzfläche in den gesputterter Doppelschichten, die gewöhnlich für Anwendungen verwendet werden. Um die Kopplung zwischen einem antiferromagnetischen und einem ferromagnetischen Film zu untersuchen, wurden in dieser Arbeit fcc Co/FeMn-Doppelschichten epitaktisch auf einem Cu(001)-Einkristall aufgewachsen. Die während des Wachstums aufgezeichneten Oszillationen in der Intensität der Beugung von Elektronen mittlerer Energien ließen auf ein van der Merwe-Wachstum der Doppelschichten schließen. Ein starker Anstieg der Koerzitivfeldstärke der Co/FeMn Doppelschichten wird beobachtet, wenn die FeMn-Dicke einen bestimmten Wert überschreitet. Dies wird dem antiferromagnetischen Zustand der FeMn Legierung zugeschrieben. Elementselektive Abbildungen magnetischer Domänen wurden mittels eines Photoelektronen-Emissionsmikroskops aufgenommen, das den Zirkulardichroismus bei der Absorption zirkular polarisierter Röntgenstrahlung ausnutzt. Charakteristische Änderungen der Co-Domänenstruktur werden am Übergang der FeMn-Schicht zwischen paramagnetisch und antiferromagnetisch als Funktion der FeMn-Dicke oder der Temperatur beobachtet. Diese beinhalten eine drastische Verringerung der Domänengröße der Doppelschichten und eine Änderung der Magnetisierungsrichtung der Co-Domänen von <110> to <100> Richtungen in der Filmebene. Diese Resultate deuten auf eine wichtigen Rolle von topologischen 90°-Domänen in der nominell kompensierten antiferromagnetischen FeMn(001)-Oberfläche für die Kopplung zwischen FeMn und einer ferromagnetische Schicht hin. Die ferromagnetischen Domänenbilder, die an den Fe- und Mn-L3-Kante aufgenommen wurden, zeigen die gleiche Domänenstruktur wie die der Co-Schicht, gleichwohl mit einem stark verringerten Kontrast. Ein Teil dieser induzierten Momente könnte aus unkompensierten antiferromagnetichen Spins bestehen, die die magnetische Kopplung an der Grenzfläche vermitteln.
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