Zielsetzung: Bei chronischer Herzinsuffizienz (CHI) könnte bakterielle Translokation vom Darmlumen aus in das portale Stromgebiet vorkommen und als Konsequenz daraus könnte Endotoxin (LPS) die Freisetzung von Tumornekrosefaktor α (TNF-α) auslösen. In dieser Studie wurden bei Patienten mit CHI die Darmwand-Permeabilität (DP) und Indikatoren intestinaler Ischämie untersucht. Deren Beziehung zu den Plasmakonzentrationen von LPS, TNF-α, löslichem Tumornekrosefaktor-Rezeptor 1 und 2 (sTNF-R1/2) und Interleukin-6 (IL-6) sollte ermittelt werden. Außerdem wurde eine Methode überprüft, um den ödematösen Status der Patienten zu bewerten. Methoden: Bei 25 Patienten mit CHI (akut ödematös 14, klinisch stabil 11) und 8 Kontrollen wurde die DP mit Hilfe der Ausscheidung von Melibiose, L-Rhamnose sowie Sukralose und intestinale Ischämie durch D-Xylose und 3-O-Methyl-D-Glukose (Carrier-vermittelt) im Urin bestimmt und in Beziehung zur Plasmakonzentration von LPS, TNF-α, sTNF-R1/2 und IL-6 gesetzt. Für die Messung der Körperimpedanz zur Ödembewertung wurde ein Körperfett-Analysegerät verwendet. Ergebnisse: Ödematöse Patienten hatten die höchsten Plasmakonzentrationen an LPS (p = 0,0008), TNF-α (p = 0,002) und sTNF-R1/2 (p Schlußfolgerungen: Carrier-vermittelter Saccharidtransport als Marker für intestinale Ischämie war bei ödematösen Patienten mit CHI signifikant vermindert und korrelierte invers mit den Plasmakonzentrationen von proinflammatorischen Zytokinen sowie deren Rezeptoren. Intestinale Ischämie könnte bei einigen Patienten mit CHI zu Immunaktivierung führen. Die LPS-Konzentration lag bei den ödematösen Patienten am höchsten und korrelierte mit TNF-α und sTNF-R1, nicht aber mit IL-6, was einen unterschiedlichen Induktionsmechanismus für verschiedene Zytokine vermuten läßt.
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