Das Ziel der vorliegenden Dissertation war es, den Einfluss verschiedener Prozessparameter auf die Grundoperationen des Filmcoatings (Sprühen, Mischen und Trocknen) zu untersuchen. Der verwendete Trommelcoater (Bohle Laborcoater BLC 5) weist verglichen mit herkömmlichen Geräten einige Unterschiede auf. Das Verhältnis von Trommellänge zum Durchmesser ist größer als 1. Die Rotationsachse der Trommel lässt sich neigen. Die Luftführung in der Trommel wurde geändert, so dass sich das Trommelinnere prinzipiell in die beiden Bereiche Sprüh- und Trocknungszone einteilen lässt. Die Sprühbedingungen wurden in Abhängigkeit vom Zerstäuberdruck und von der Sprührate mittels Laserdiffraktometrie und Laser-Lichtschnitt-Technik untersucht. Dabei erwies sich der Zerstäuberdruck als wichtiger Faktor in bezug auf die Tröpfchengrößenverteilung und die Breite des Sprühkegels. Dieser Parameter wurde in vier verschiedenen Coating-Versuchen für eine Standardrezeptur optimiert. Für die Untersuchung des Durchmischungsverhaltens wurden einfache Mischversuche, Temperaturdifferenzmessungen und Coatingversuche mit drei verschieden runden, bikonvexen und zwei Oblongtabletten durchgeführt. Allen Untersuchungen liegt eine statistische Versuchsplanung zugrunde, wobei hauptsächlich faktorielle Versuchspläne verwendet wurden. Die Trommeldrehzahl und die Neigung der Rotationsachse zeigten in den Versuchen den größten Einfluss auf das Durchmischungsverhalten. Ein mathematisches Modell wurde entwickelt, um die Kernbetttemperaturen in Abhängigkeit von allen notwendigen Prozess-, Produkt- und Geräteparametern vorhersagen zu können. Das Modell erlaubt in seiner derzeitigen Form die Vorhersage dieser Temperaturen für runde, bikonvexe Tabletten und für den Bohle Laborcoater. Ein Scale-up des Filmcoatingprozesses von 5 kg auf 40 kg gelang für die Übertragung der Grundoperation Mischen und Trocknen. Allerdings wiesen die Filmtabletten vom BFC 40 aufgrund nicht optimierter Sprühbedingungen Mikrorisse auf und waren damit nicht magensaftresistent.
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