Zur Beseitigung von organischen Schadstoffen aus Abgasen ist eine Vielzahl von Technologien verfügbar. Neben den Verfahren der Adsorption und Katalyse gewinnt die unmittelbare Anwendung von Oxidationsmitteln zum Schadstoffabbau immer mehr an Bedeutung. Häufig werden hierzu Wasserstoffperoxid oder Ozon eingesetzt. Bei Untersuchungen zur Reaktion von Ozon zur Schadstoffbeseitigung in der homogenen Gasphase zeigte sich, daß ein hoher Raum-Zeit-Aufwand notwendig ist. Alternativ hierzu ist der Einsatz von Katalysatoren zur Reaktionsaktivierung möglich. Im Vergleich zu bekannten Verfahren, die ebenfalls auf dem Grundprinzip einer heterogen-katalysierten Schadstoffkonversion beruhen, wurden keine speziellen Katalysatoren, sondern ein Material auf der Basis von Kalziumsilikathydrat (Absolyt®) untersucht. Zur Charakterisierung des Abbauverhaltens von organischen Abgasinhaltsstoffen erfolgten Laborversuche zum Abbau von Toluol. Hierbei zeigte sich, daß bei konstanten Ozonmengen und steigenden Temperaturen der Schadstoffumsatz abnimmt. Im Gegensatz zum Schadstoffabbau verbesserte sich aber die Konversion zu Kohlendioxid. Eine wesentliche Ursache liegt in der höheren Dichte der beim Ozonzerfall freiwerdenden Sauerstoffatome bei einer Temperaturerhöhung. Damit verbunden nehmen jedoch die Rekombinationsreaktionen zu molekularem Sauerstoff ebenfalls zu, und es steht somit weniger aktives Oxidationsmittel zur Schadstoffminderung zur Verfügung. Weiterhin wurde im Hinblick auf die Verminderung des Schadstoffausstoßes aus Einäscherungsanlagen und unter Beachtung der Einhaltung der Grenzwerte gemäß der 27. BImSchV die Möglichkeiten einer oxidativen Entfernung von PCDD/F mittels Ozon untersucht. Eine tragende Rolle hatte hierbei der Einfluß der Abgaszusammensetzung hinsichtlich der gasförmig vorliegenden und partikelgebundenen PCDD/F. Hierzu erfolgte die Realisierung mehrerer Anlagenverschaltungen, mit denen der Schadstoffabbau in einem Festbettreaktor mit und ohne vorgeschaltete Abscheidung von partikelförmigen Rauchgaskomponenten bestimmt wurde. Grundsätzlich kann durch eine effektive Abgasentstaubung der PCCD/F-Emissionswert deutlich gesenkt werden. Des weiteren haben die Ergebnisse gezeigt, daß der Flugstaub eine entscheidende Rolle im Abbauprozeß der PCDD/F besitzt. Ein Vergleich der Minderungsraten ohne und mit vorgeschalteter Entstaubung weist eindeutig auf eine katalytische Wirkung des Staubes bzw. der auf dem Staub adsorbierten Stoffe (Metalle) in Verbindung mit der Oxidation durch Ozon hin. Resultierend aus den gewonnenen Ergebnissen kann festgestellt werden, daß mit der Rauchgasreinigung im Festbettreaktor mit zusätzlicher bzw. periodischer Einspeisung von Ozon ein effektives Verfahren zur Beseitigung von organischen Schadstoffen in kleinen und mittleren Abgas/Abluftströmen entwickelt worden ist. Durch den einfachen Aufbau ist eine spezifische Anpassung an die Reinigungsaufgabe oftmals realisierbar.
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