In der Arbeit werden turbulente Zweiphasenströmungen unter Einfluss elektrostatischer Felder numerisch und experimentell untersucht. Es wurden hierfür experimentell die Laser-Doppler-Anemometrie und numerisch die Euler-Lagrange-Methode eingesetzt. Grundlage der Untersuchungen waren zwei technische Anwendungen solcher Zweiphasenströmungen: der Elektroabscheider und die Pulverlackierung. Sie unterscheiden sich in der Partikelgrößenverteilung und in der Orientierung des elektrostatischen Feldes zur Hauptströmungsrichtung. Wie gezeigt werden konnte, lassen sich dadurch verschiedene Effekte beobachten. Der Einfluss der elektrischen Feldkräfte beruht dabei nicht nur auf der Umlenkung oder Beschleunigung der dispersen Phase, sondern wie anhand von Geschwindigkeitsmessungen mit dem Laser-Doppler-Anemometer gezeigt werden konnte, auch in einer Modifikation des Turbulenzgrades. Die Schwankungsgeschwindigkeiten werden dabei nicht ausschließlich in Feldrichtung verstärkt, sondern es bleibt die vorhandene Isotropie der Turbulenz weitgehend erhalten. Dieser Effekt ist proportional zur Feldstärke und weitgehend unabhängig von der mittleren Kanalgeschwindigkeit. Bisherige Theorien zur Elektrohydrodynamik erklären diesen Effekt nicht vollständig, die numerische Modellierung war folglich nicht in der Lage, die Schwankungsgrößen richtig vorherzusagen. Die numerischen Untersuchungen in dieser Arbeit zeigen, dass eine von den Strömungsbedingungen entkoppelte Berechnung des elektrostatischen Feldes auch für diese Gas-Feststoff-Strömungen zulässig ist. Weiter konnte mit der Euler-Lagrange-Methode der Pulverlackierprozess beschrieben werden.Es kann zusammenfassend gesagt werden, dass mit der Euler-Lagrange-Methode ein numerisches Hilfsmittel zur Verfügung steht, mit dem schnell und kostengünstig Schwachstellen in Prozessen, bei denen Gas-Feststoffströmungen unter elektrostatischen Feldern beteiligt sind, behoben werden können.
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