Archaebakteriellen Membranen und deren Lipiden wird in den letzten Jahren großes Interesse entgegengebracht. Sie zeichnen sich gegenüber den Membranlipiden der Eukarioten und Prokarioten durch ihre außergewöhnliche Stabilität aus, woraus verschiedene Anwendungsmöglichkeiten dieser Verbindungen im biotechnologischen oder pharmazeutisch-technologischen Bereich resultieren könnten. Bolaamphiphile gelten als wichtige Modelle für die bipolaren archaebakteriellen Membranlipide. Deren Synthese erlaubt es, gezielt den Einfluß einzelner Strukturmerkmale auf das physikochemische Verhalten zu untersuchen und so zu strukturell einfacheren Verbindungen mit gleichen Eigenschaften zu gelangen. Im Rahmen der vorliegenden Arbeit wurden in Anlehnung an die natürlichen Strukturen verschiedene symmetrische sowie unsymmetrische einkettige Lipide synthetisiert und deren physikochemisches Verhalten im Vergleich zu früher erhaltenen unsymmetrischen Substanzen untersucht. Für die symmetrischen Verbindungen wurde zur Synthese der langen Kohlenwasserstoffketten unter Anwendung der Li2CuCl4-katalysierten Kupplung eine im Vergleich zu früheren Arbeiten wesentlich kürzere und effizientere Synthesestrategie über die entsprechenden Diene und Diole entwickelt. Die physikochemische Charakterisierung der erhaltenen Verbindungen erfolgte durch DSC- Röntgen- und gefrierbruchelektronenmikroskopische Messungen sowie Untersuchungen an der Wasser-Luft-Grenzfläche. Für das symmetrische einkettige Dotriacontan-1,1'-diyl-bis-[2-(trimethylammonio)ethylphosphat] (PC-C32-PC) wurde die Bildung kugelförmiger Partikel im nm-Bereich nachgewiesen und diese näher charakterisiert.
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